Nach der Hinrunde liegen die Österreicherinnen hinter den enteilten Gruppenfavoritinnen aus Frankreich sowie einen Zähler vor Portugal und drei vor Norwegen auf dem zweiten Tabellenplatz. Dieser würde zum Klassenverbleib berechtigen, der Dritte muss in die Relegation, der Vierte steigt in Liga B ab. "Diese drei Punkte waren sehr wichtig, das hat man auf dem Platz und nach dem Abpfiff gesehen", sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann.
"Am Dienstag erwartet uns sicher die gleiche Herausforderung und ein sehr enges Spiel."
Nach der Pause wie ausgewechselt
Ihr Team präsentierte sich vor mit 4.800 Zuschauern ausverkauftem Haus in Altach nach der Pause wie ausgewechselt, kaufte den spielfreudigen Portugiesinnen mit hohem Pressing und Zweikampfintensität den Schneid ab. "Für das Spiel am Dienstag in Portugal hoffe ich aber doch, dass wir von der ersten Minute weg präsent sein können", sagte Fuhrmann. Vorerst gelte es gut zu regenerieren und wieder zu Kräften zu kommen. Am Sonntagnachmittag erfolgt der Abflug von Zürich nach Porto.
Was sie in Povoa de Varzim, einer kleinen Küstenstadt in Nordportugal, erwartet, wissen die ÖFB-Spielerin spätestens seit dem Duell in Vorarlberg. "Wir haben ein gutes Gefühl dafür gekriegt, dass wir ihnen auf keinen Fall Platz lassen dürfen, dass sie fußballerisch extrem stark sind", erklärte Liverpool-Legionärin Marie-Therese Höbinger. "Wir müssen genau da anknüpfen, wo wir in der zweiten Halbzeit angefangen haben." Anlaufschwierigkeiten wie in Altach dürfe man sich womöglich nicht mehr erlauben.
"Wenn wir in uns vertrauen, dann können wir das Gleiche noch einmal schaffen", meinte Höbinger, die das entscheidende 2:0 durch Barbara Dunst vorbereitet hatte. "Wir wollen auch in Portugal gewinnen", versicherte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil.
"Es verlangt sehr viel. Wir haben gesehen, dass Portugal eine super Mannschaft ist, dass wir relativ auf Augenhöhe agieren." Mit einem Auftritt wie in der zweiten Hälfte sei sie aber sehr zuversichtlich, erneut drei Punkte holen zu können. "Das wäre für uns ein Riesenschritt in der Nations League."
Es gilt, eine möglichst gute Ausgangsposition für das Gruppenfinale Anfang Dezember zu schaffen. Dann treffen die Österreicherinnen auswärts in Rennes auf Frankreich (1. Dezember) und am 5. Dezember in St. Pölten auf Norwegen. "Es ist enorm wichtig, dass wir jeden Punkt sammeln, den wir kriegen können", sagte Verteidigerin Verena Hanshaw. Man werde auch in Portugal "alles reinhauen". Zumal man gesehen habe, was gegen den WM-Teilnehmer möglich sei. "Wir werden dort versuchen, auch in der ersten Halbzeit da zu sein."