Ittrich kündigte an, die Drohung bei der Polizei zur Anzeige bringen zu wollen. Gegenüber DFB.de sagte er zudem, dass er solche Angriffe nicht einfach kommentarlos hinnehmen, sondern gezielt öffentlich machen wolle, "um das Bewusstsein dafür zu schärfen". Er ermutige alle, respektvoller miteinander umzugehen.
Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Kommunikation und Sport der DFB Schiri GmbH, fand zu dem Vorfall klare Worte. "Ein solches Verhalten ist ungeheuerlich, verstörend und inakzeptabel", sagte er. "Es schadet den Unparteiischen, aber auch dem Fußballsport insgesamt. Manche scheinen einfach keine Grenzen und Hemmungen zu kennen."
Fröhlich erinnerte an die Vorfälle in der Türkei und in Griechenland und findet es "unbegreiflich und erschütternd, dass bei einigen nicht einmal solche gravierenden Angriffe zumindest zu einem Innehalten führen, geschweige denn zu einem Umdenken."
"Schiedsrichter sind kein Freiwild, weder im Profi- noch im Amateurfußball, weder auf dem Spielfeld noch außerhalb – auch nicht in den sozialen Netzwerken. Sie sind Menschen, Sportler und ein selbstverständlicher Teil der Fußballfamilie", so Fröhlich.
Nicht nur negative Nachrichten
Ittrich berichtete, dass der Verfasser der Morddrohung ihn mittlerweile um Entschuldigung gebeten habe. Zudem habe der Polizist zahlreiche E-Mails und Nachrichten in den sozialen Netzwerken erhalten, in denen die Beleidigungen verurteilt und Unterstützung zugesichert wurde.
"Das freut mich und zeigt mir, dass eine deutliche Mehrheit solche Angriffe klar verurteilt. Die positiven Zuschriften, die ich bekommen haben, überwiegen jedenfalls bei weitem", sagte Ittrich.