"Wenn das die Deutschen nicht hinkriegen, wer dann?"
"Aus Deutschland ertönt das Signal, auf das der gesamte europäische Fußball gewartet hatte", titelte die französische Sportzeitung "L'Equipe" schon nach der Verkündung der Fortsetzung des Spielbetriebs durch Kanzlerin Angela Merkel.
DFB-Nationalspieler Toni Kroos bestätigte, mit welch großem Interesse die spanische Primera Division am Wochenende nach Deutschland blickt. "Man hat hier so den Eindruck: Wenn die Deutschen das nicht hinkriegen, dann kriegt das keiner hin, da weiterzumachen", sagte der Real-Madrid-Profi.
Die Bundesliga wird am Samstag nach zweimonatiger Zwangspause wegen der Coronavirus-Pandemie als erste der europäischen Top-Ligen den Spielbetrieb wieder aufnehmen.
Es sei beeindruckend, "dass die Deutschen das mit den Viruszahlen, mit den Infektionen und den Verstorbenen noch mit am besten hinbekommen haben", meinte der Weltmeister von 2014. "Und wenn die nicht in der Lage sind, die Bundesliga zu beenden, wer ist es dann? Von daher wird sicher hingeguckt, wie es läuft", meinte Kroos.
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Rivaldo sieht Vorbildwirkung
Der frühere Weltmeister und Weltfußballer Rivaldo sagte, er sei davon überzeugt, dass bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Deutschland "alles gut verlaufen" werde.
"Die Bundesliga wird mit gutem Beispiel vorangehen, damit andere Länder diesem Drehbuch folgen können."
Richtungsweisend für Premier League
Die britische Tagezeitung "The Independent" zieht Rückschlüsse auch für die Premier League, die voraussichtlich erst ab 19. Juni starten soll.
"Für alle ist es wichtig, dass diese erste Woche gut geht. (...) Wenn Deutschland es nicht hinbekommt, trotz der niedrigeren Kurve und obwohl so vieles so reibungslos verlaufen ist, dann ist es schwer, sich vorzustellen, dass jemand anderes es in nächster Zeit hinbekommt."
Mediales Interesse enorm
Riesig ist das Interesse bei Fernsehstationen in aller Welt. Die Deutsche Fußball Liga wollte sich zwar zum internationalen TV-Interesse nicht äußern, nach dpa-Informationen ist die Bundesliga am Wochenende in mehr als 200 FIFA-Mitgliedsländern zu sehen.
Ein ähnliches Interesse verzeichnete die Eliteliga in den vergangenen Jahren nur beim Schlager FC Bayern gegen Borussia Dortmund.