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Bayern feiert "komischen" Titel vor leeren Rängen

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Lange hat es sich abgezeichnet, nun ist es auch offiziell. Der FC Bayern München kürt sich zum achten Mal in Folge zum Deutschen Fußball-Meister.

Mit einem zittrigen Auswärtssieg bei Werder Bremen (Spielbericht >>>) brachten die Münchner den Titel unter Dach und Fach. Ein gewöhnlicher Meistertitel war dieser allerdings keineswegs. Nicht zuletzt wegen den aufgrund der Corona-Pandemie leeren Stadien-Tribünen muss diese Meisterschaft aus Sicht des FC Bayern mal ganz anders gefeiert werden.

"Das ist schon ein besonderer Moment. Ohne Fans zu feiern, ist schon ein bisschen komisch. Diese Stimmung, diese Leidenschaft fehlt schon. Wir sind aber sehr zufrieden, dass wir jetzt deutscher Meister sind. Hoffentlich können wir bald zusammen mit den Fans feiern", freut sich Matchwinner Robert Lewandowski nach der Partie gegenüber "Sky".

Bremen machte Entscheidung spannend

Dass Bayern die Meisterschaft am Dienstag fixiert, wollte vor allem Werder Bremen, dass noch mitten im Kampf gegen Abstieg steckt, verhindern. Gegen Ende des Spiels lag sogar der Ausgleich in der Luft, Bayern-Keeper Manuel Neuer hielt allerdings die Null fest.

Robert Lewandowski macht den engen Spielplan für die wackelige Leistung gegen Ende der Partie verantwortlich. "Ich denke, dass ein bisschen Müdigkeit dabei war. Solche Belastungen machen einen großen Unterschied. Aber am Ende entscheidet die Qualität und wir haben gezeigt, dass wir die beste Mannschaft in Deutschland sind."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

Alaba stellt Bundesliga-Rekord ein

Auch Bayern-Cheftrainer Hansi Flick, der die Bayern erst Anfang November 2019, und damit mitten in der Saison, übernahm, hat eine für Bayern-Verhältnisse eher durchschnittliches Spiel gesehen, sieht jedoch davon ab, direkt nach dem Spiel Kritik zu üben. Zu groß ist die Freude über die erste gewonnene Meisterschaft seiner Cheftrainer-Karriere.

"Heute gibt es keine Kritik. Kompliment an die ganze Mannschaft. Es ist sensationell, was wir in den letzten Monaten für einen Fußball gespielt haben. Man hat nie alleine Erfolg, Erfolg hat man immer gemeinsam. Es macht mir viel Spaß dabei zu sein", freut sich Flick.

Nicht nur für Hansi Flick ist dieser Titelgewinn ein besonderer, sondern auch für ÖFB-Legionär David Alaba. Dieser Titel ist für ihn nämlich kein alltäglicher. Mit dem Gewinn der neunten deutschen Meisterschaft seiner Laufbahn zieht der Wiener gemeinsam mit Kollege Thomas Müller mit Ex-Mitspieler Franck Ribery gleich, was den Rekord der meisten gewonnen Bundesliga-Titel betrifft.

Alaba, der am 24. Juni seinen 28. Geburtstag feiert, war schon beim Titel 2009/10 dabei, als er unter Trainer Louis van Gaal als 17-Jähriger drei Bundesliga-Einsätze erhielt. Als Stammspieler folgten ab der Saison 2012/13 acht Meistertitel in Folge.

 

Rummenigge: "Bedingungen, die hoffentlich einmalig bleiben"

Auch Karl-Heinz Rummenigge, der schon bei unzähligen Bayern-Titel mit von der Partie war, hat so eine Situation, in der sich der Fußball aktuell präsentiert, noch nicht erlebt. "Es war eine komische Atmosphäre. Es war ohne Frage eine Saison unter speziellen Bedingungen, die sich keiner so gewünscht hat und die hoffentlich einmalig bleibt."

Auch die Meisterfeier wird laut Rummenigge eine einzigartige werden. "Die Absprache mit der DFL ist so, dass wir die Meisterschale nach dem 34. Spieltag in Wolfsburg überreicht bekommen. Wir werden am Samstag nach dem Spiel im Stadion eine kleine Meisterfeier machen, im ganz kleinen Kreis leider auch ohne Spieler-Frauen. Das erlaubt das medizinische Konzept der DFL nicht."

Lob gibt es vor allem für Cheftrainer Hansi Flick, der erst im Laufe der Saison das Ruder an der Säbener Straße übernahm. "Hansi Flick, sein Trainerteam und die Mannschaft haben trotz dieser schwierigen Umstände eine fulminante Rückrunde gespielt, was sich nicht nur auf unsere Siege, die Punkte und die vielen Tore bezieht, sondern auch auf unsere Spielweise."

Bayern eröffnet Jagd aufs Triple

Der Gewinn der deutschen Meisterschaft soll jedoch noch nicht der letzte Titel der Bayern in der aktuellen Spielzeit gewesen sein, wenn es nach den Verantwotlichen des Redkordmeisters geht. Mit dem DFB-Pokal, wo man im Finale auf Bayer Leverkusen trifft, und der Champions League ist Bayern noch in zwei Wettbewerben im Rennen.

Allerdings herrscht gerade in der "Königklasse" noch viel Unklarheit, wie es denn überhaupt weitergeht. Nach einem 3:0-Auswärtssieg im Achtelfinale gegen Chelsea steht für die Münchner auch noch ein Rückspiel auf dem Programm.

Hansi Flick nimmt die Herausforderung, in der aktuellen Saison noch weitere Titel hinzuzufügen, an. "Das ist Bayern München. Die Ziele sind immer hoch. Wir haben im Pokal den nächsten Schritt, den wir machen wollen. Die Champions League können wir nicht planen, das wird noch schwer genug."

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