Nachfolge-Frage: Rummenigge? Lahm? Steinhaus?
Keller ist nach Wolfgang Niersbach (70) im November 2015 und Reinhard Grindel (59) im April 2019 der dritte DFB-Präsident, der sein Amt innerhalb kurzer Zeit wegen eigener Verfehlungen räumen muss.
Koch steigt deshalb zum dritten Mal zu einem von zwei Interimschefs auf. Der Präsident des Bayerischen und Süddeutschen Fußball-Verbands gilt als eine der Schlüsselfiguren im Machtkampf, der seit Monaten innerhalb der DFB-Führung tobt. Koch hat angekündigt, beim nächsten Bundestag, voraussichtlich Anfang 2022, nicht zur Wiederwahl antreten zu wollen. Ob er ein anderes Amt anstrebt, ist offen.
Kellers weitere Widersacher, Generalsekretär Friedrich Curtius (44) und Schatzmeister Stephan Osnabrügge (50), haben ebenfalls Rückzüge angekündigt. Mit Curtius verhandelt der DFB über einen Auflösungsvertrag, Osnabrügge will wie Koch nicht zur Wiederwahl antreten.
Wer auf Keller folgt, ist völlig offen. Genannt wurden bereits unter anderem die Namen von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge (65) und Rio-Weltmeister Philipp Lahm (37), zuletzt wurde auch die frühere Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (42) ins Spiel gebracht. Keller war 2019 von einer Findungskommission des DFB und der Deutschen Fußball Liga vorgeschlagen worden. Der 64-Jährige war bei seiner Wahl im September vor zwei Jahren als großer Erneuerer gefeiert worden.