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Prödl muss um Rolle in Watford kämpfen

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Für Sebastian Prödl wird der Start in die Premier League beim FC Watford eine Reise ins Ungewisse.

Der Klub, der am Abstieg vorbeigeschrammt ist, hat sich mit Marco Silva an der Seitenlinie neu aufgestellt. "Ich glaube, dass aktuell niemand wirklich seine Position fix hat", meint der "Spieler des Jahres" der vergangenen Saison. "Ich hoffe, dass mir persönlich die letzte gute Saison einen kleinen Kredit gegeben hat."

In den beiden letzten Testspielen spielte der ÖFB-Legionär nicht von Beginn an.

"Ich will weiterhin in diesem Zirkus eine Rolle einnehmen, die Spaß macht", ist der Anspruch des 30-Jährigen.

Neuer Trainer, neues System

Die Form der Mannschaft kann der Innenverteidiger ebenfalls schwer einschätzen. Aufgrund vieler noch verletzter Spieler konnte Watford nie vollzählig trainieren. "Ich habe keine Scheu, den Konkurrenzkampf anzunehmen, das ist 'part of the game'."


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Neo-Coach Silva sei anders als Vorgänger Walter Mazzari. "Wir sind grundsätzlich von der Dreierkette weg hin zur Viererkette, haben eine andere Ausrichtung mit und gegen den Ball, spielen eine ganz andere Taktik", erklärt Prödl.

Unter dem Portugiesen Silva, zuletzt bei Absteiger Hull City, soll offensichtlich vieles anders werden. Auch, dass Watford und Silva dieses Mal nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

In der Vorsaison schöpften Prödl und Co. ihr Potenzial vor allem in der Hinrunde aus. Auch nach 34 Runden standen die "Hornets" noch auf Platz zehn. Dann verletzten sich aber viele Leistungsträger.

"Das konnten wir nicht auffangen. Zudem war im Verein irgendwie zu spüren, dass es mit Trainer Mazzari wahrscheinlich nicht weitergehen wird", verrät Prödl.

Einsatz auch gegen Ende gezeigt

Unruhe und der Schlendrian machten sich im nord-westlich von London gelegenen Klub breit. "Einige Spieler waren vielleicht nicht mehr mit dem hundertprozentigen Einsatz dabei."

Das Ergebnis: Absturz auf Rang 17, der letztmögliche Platz vor dem Abstieg. Er selbst hätte sich auch in dieser Phase nicht hängen lassen. "Ich bin bei weitem nicht der beste Spieler im Verein, aber ich habe, denke ich, mit meiner Leistung, meinem Einsatz, meinem Commitment gezeigt, wie wichtig mir diese Aufgabe ist."

Das sahen wohl auch die Watford-Fans so. Sie wählten keinen Offensivkünstler, sondern den Abwehrchef zum Spieler des Jahres.

Geld-Wahn: Kleine müssen nachziehen

Die Zeit, in der im Fußball viel über Rekordablösen und Kommerzialisierung geredet wird, in der der Rubel so stark rollt wie noch nie, ist selbst für einen "Profiteur" wie Prödl schwer verständlich. "Es ist ein Wahnsinn, welche Summen investiert werden, wie Vereine für den schnellen Erfolg künstlich aufgepäppelt werden. Auf die Nachhaltigkeit und die finanzielle Gesundung eines Vereins wird nicht mehr viel gegeben."

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