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Plötzlich Tormann! Stefan Schwab hielt die Null

Plötzlich Tormann! Stefan Schwab hielt die Null

Das erlebt man auch nicht alle Tage!

ÖFB-Legionär Stefan Schwab kam am Montag im Liga-Spiel seines Klubs PAOK Saloniki gegen PAS Lamia zu einer ganz besonders außergewöhnlichen Ehre.

Der 31-Jährige tauschte seine Rolle als Mittelfeldspieler und stand plötzlich in einem Pflichtspiel als Torhüter zwischen den Pfosten.

Schwab als Tormann? "Eine simple Geschichte"

Am Ende stand die Null, und Schwab ist um eine Erfahrung reicher. "Eigentlich eine simple Geschichte", kann Schwab im Gespräch mit LAOLA1 darüber lachen, wie es dazu kam. Der Saalfeldner kam in der 70. Minute von der Bank, nahm seinen gewohnten Platz in der Zentrale ein.

"In der 80. Minute hat unser Trainer den fünften Wechsel vorgenommen, somit war das Wechselkontingent aufgebraucht. In einer der letzten Aktionen des Spiels ist unser Torhüter mit einem Spieler vom Gegner zusammengelaufen. Er hat das Bewusstsein verloren und am Ende des Tages eine Gehirnerschütterung davongetragen. Dann habe ich halt ein bisschen auf die Mannschaft geschaut, was wir jetzt eigentlich machen?", erzählt Schwab von den Überlegungen beim Stand von 1:0 für PAOK.

"Einen Innenverteidiger konnte man nicht reinstellen, weil wir dann nur mehr verteidigt haben, sonst hatten wir kleinere Spieler am Platz. So haben wir nicht viele andere Möglichkeiten gehabt, als dass ich mich ins Tor stelle, das habe ich dann auch gemacht", schildet der Ex-Rapidler stolz.

"Gibt nicht viele Feldspieler, die in einem Profi-Spiel im Tor gestanden sind"

Zwar war nicht mehr lange zu spielen, doch das Ergebnis ist bekannt. PAOK tütete den 1:0-Heimsieg ein und Schwab hielt seinen Kasten sauber. Wobei ihm die große Bewährungsprobe nicht zuteil wurde.

"Es war dann eigentlich nichts Aufregendes mehr. Es war schon in der Nachspielzeit, insgesamt 15 Minuten, noch eine Rote Karte - das hat ewig gedauert. Da habe ich mich dann sogar noch ein bisschen aufwärmen können als Tormann. Am Ende des Tages habe ich dann einen Foul-Abstoß gehabt, den Ball ins Feld gebracht, einmal kurz mitspielen müssen, dann hat der Schiedsrichter abgepfiffen. Ich hätte mich aber gefreut, wenn ich einen Ball zum Halten oder eine Flanke gekriegt hätte", fühlte sich Schwab in der ungewohnten Rolle wohl.

"Aber es ist natürlich eine coole Geschichte, weil ich glaube es gibt nicht so viele Feldspieler, die in einem Profi-Spiel im Tor gestanden sind", so Schwab. Deshalb zierte sein Gesicht auch die griechischen Medien, da erstmals seit 22 Jahren wieder ein Feldspieler im PAOK-Tor stand.

Schwab machte als Torhüter gute Figur

Laut Schwab wurde er auf diesem Weg als Teamspieler bejubelt, der sich egal auf welcher Position in den Dienst der Mannschaft stellt. "Das hört sich ganz gut an, aber es war nichts Außergewöhnliches, wenn du keinen Wechselspieler mehr hast, dass du dich reinstellst", bleibt der einmalige ÖFB-Teamspieler bescheiden.

Nicht das allererste Mal zwischen den Pfosten

Aber war es tatsächlich eine Premiere für den Mittelfeld-Strategen im Tor? Schwab kramt in seinen Erinnerungen und enthüllt schlussendlich doch, dass er die eine oder andere Erfahrung vorzuweisen hat - auch wenn diese schon länger zurückliegt.

"Ich war im Nachwuchs schon mal ein paar Spiele im Tor, das ist ewig lang her, in der U10 oder U12. Aber ich glaube, ich kann mit den Händen ganz gut umgehen, vom Beachvolleyballspielen oder Handball mit meinem Bruder", gesteht Schwab.

Somit kam die Initialzündung, die Idee vom Österreicher selbst, ohne dass er zum Keeper bestimmt wurde. "Das ist eigentlich die ganze Geschichte dahinter. Aber auch hier in Griechenland ist das in den Medien schon groß publiziert worden."

Schwab bei PAOK: "Nicht ganz einfach und nicht zufriedenstellend"

So sehr sich Schwab über die positiven Schlagzeilen freuen kann, umso unzufriedenstellender ist seine derzeitige Rolle im Team. Von sechs Pfllichtspielen stand er bisher nur einmal in der Startelf, wurde drei Mal eingewechselt, war zwei Spiele lang komplett auf der Bank.

Deshalb muss Schwab schon zugeben: "Es ist nicht ganz einfach und nicht zufriedenstellend aktuell." Dabei entschied sich Schwab im Sommer bewusst für einen Verbleib bei PAOK und gab ein Versprechen ab, dass er unterschreiben würde, wenn die Griechen ihm einen Zweijahresvertrag anbieten.

So kam es dann auch, deshalb wurden auch Gespräche mit anderen Klubs, unter anderem LASK, Rapid und FC Zürich, bevor Franco Foda dort anheuerte, nicht konkreter. "Ich habe aber schon verlängert, um zu spielen. Ich hoffe, dass ich schnellstmöglich meine Chancen bekomme."

Denn mit seinen bald 32 Jahren fühlt sich Schwab noch topfit und will richtig angreifen. "Ich gebe mich nicht damit zufrieden, weniger zu spielen, weil ich körperlich noch gut drauf bin, keine Verletzungen hatte die letzten Jahre und imstande bin, gute Leistungen zu bringen. Ich bin überzeugt, dass ich noch ein paar gute Jahre vor mir habe."

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