Keine Eingewöhnung nötig
"Ich kenne meine Startelf", so Struber, der nach seiner Ankunft in New York nur wenig Einarbeitungszeit benötigt, war der 43-Jährige doch virtuell schon von Anfang an mittendrin.
"Ich habe einen guten Eindruck vom Team, ich habe ein gutes Gefühl. In diesem Spiel brauchen wir nicht nur die erste Elf, sondern jeden Spieler im Kader". Zu diesem gehören der 17-jährige Shooting-Star Caden Clark, der steirische Ex-Austrianer Daniel Royer – seit 2016 in New York – sowie die ehemaligen Salzburger Marc Rzatkowski und Samuel Tetteh (ausgeliehen bis Jahresende).
In der laufenden MLS-Saison begegneten sich die Red Bulls und die Crew nur beim "MLS is Back"-Turnier vor der Regular Season. Dieses Aufeinandertreffen konnte das Team aus Ohio mit 2:0 für sich entscheiden.
Struber gegen den "Playoff-Fluch"
Gerhard Struber hat es in dieser Spielzeit nicht nur mit der Corona-Krise zu tun, auch die Playoff-Geschichte der Red Bulls lässt darauf schließen, dass es für das in Harrison (US-Bundesstaat New Jersey) beheimatete Team wieder schwierig werden könnte.
Seit 2010 sind die "Bullen" Dauergast in den Playoffs. 2010, 2013, 2015, 2016 und 2018 schlossen die Red Bulls die Regular Season als Sieger der Eastern Conference, dreimal (2013, 2015, 2018) sogar als bestes Team der Liga, ab. Stets kam das Aus noch vor dem Finale gegen das beste Team aus dem Westen.
Der aktuelle Salzburg-Trainer Jesse Marsch hat die Playoff-Resultate zwischen 2015 und 2017 zu verantworten, die Playoffs 2018 verfolgte er aus Leipzig aus, wo er im selben Jahr Assistent wurde.
Bei einem Sieg in Columbus wartet in der zweiten Runde der Sieger aus Toronto FC gegen Nashville SC, die Kanadier verloren am letzten Spieltag bei den Red Bulls mit 1:2.
Ob Gerhard Struber ausgerechnet in seinen ersten vier Spielen auf der Trainerbank den langersehnten Titel einfahren kann, werden die nächsten Wochen zeigen. Ein solcher Triumph würde zu einem Jahr - in dem offenbar alles möglich ist - allerdings gut passen.