"Messi war es allmählich leid"
Dabei hat sich die Entfremdung des Anführers in den vergangenen Monaten schon angekündigt. Messi, der mit Barca praktisch alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, ventilierte mehrmals seine Unzufriedenheit damit, wie der Club unter Bartomeu geführt wird. So kritisierte er Offizielle, die den Spielern aufgrund der Coronavirus-Pandemie Gehaltskürzungen nahegelegt hatten. Im Juli stellte der 33-Jährige fest, dass es der aktuellen Mannschaft an Qualität fehle.
"Sie haben schon lange Zeit schlechte Entscheidungen getroffen, und dieser Bursche war es allmählich leid, dass wir kein Projekt mehr haben, dass wir unsere Philosophie verraten haben", machte sich der 28-jährige Albert, ein weiterer enttäuschter Fan, Luft. "Das Einzige, das er (Bartomeu; Anm.) jetzt tun kann, ist zurückzutreten."
Doch statt ihm wird wohl Messi das gesunkene Schiff verlassen. Dass der Verein und der neue Coach Ronald Koeman für Kumpel Luis Suarez keine Verwendung mehr haben sollen, soll seine Entscheidungsfindung noch einmal beschleunigt haben. Messi braucht sein Umfeld, braucht Mitspieler, die ihm eine gewisse Wohlfühlatmosphäre geben. Der Angreifer aus Uruguay gehört dazu. In diesem Sommer verbrachten die beiden mit ihren Familien den Urlaub gemeinsam.
Nur wenige Clubs können sich Messi leisten
Die Auswahl der Clubs, die sich den Argentinier leisten können, ist gering: Manchester City, wo es zum Wiedersehen mit Trainer Pep Guardiola und auch "Albiceleste"-Kumpel Sergio Aguero kommen könnte. Paris Saint-Germain, wo Ex-Mitspieler Neymar bereits Anwerbeversuche unternommen haben soll oder Inter Mailand. Vater Jorge Messi soll dort bereits ein Anwesen gekauft haben. Die Clubs bekommen ihr Geld aus Abu Dhabi (City), Katar (PSG) und China (Inter).
"Es gab zu viel glorreiche Geschichte, die glorreichste aller Zeiten für Barca, und alles endet wie eine Träne im Regen. Weder Messi noch der Fußball haben ein solches Ende verdient", schrieb die spanische Sportzeitung "As". Und die italienische "Gazzetta dello Sport" befand: "Es ist schwierig, sich ein traurigeres, selbstzerstörerischeres, sogar surrealeres Ende vorzustellen."