VIDEO - Ancelotti nach dem Clasico-Sieg gegen Barcelona:
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Ancelotti von Alabas Vorwärtsdrang beim Tor überrascht
Selbst Trainer Carlo Ancelotti war sprachlos. Weniger, dass Alaba Abschlussqualitäten hat, aber durchaus, dass er über den halben Platz sprintete und in dieser Szene alles richtig machte.
"Alaba spielt ja eigentlich in der Innenverteidigung und ist nicht unbedingt in dieser Zone zu finden. Aber der Torabschluss ist eine Qualität, die er besitzt - und er hat super abgeschlossen", lobte der erfahrene Coach, der seinen Schützling schon aus Bayern-Zeiten kennt.
Offensiv oder defensiv - diese Diskussionen kennt man auch durchaus vom ÖFB-Team. Mittlerweile ist Alaba aber dort als Linksverteidiger eingeplant und bei Real als Innenverteidiger gesetzt. Mit der Nummer 4 auf den Spuren von Sergio Ramos, der auch so oft im Clasico den Unterschied ausmachte oder zumindest mit seinen Führungsqualitäten überzeugte.
Es war bereits der vierte Clasico-Sieg in Folge für Real. Dementsprechend glücklich war auch Alaba, dass er die Serie bei seiner ersten Vorstellung für Real fortführen konnte. "Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir unser Ziel erreicht haben. Wir haben sehr gut verteidigt. Barcelona hatte viel Ballbesitz, es war nicht einfach. Wir haben uns aber sehr sicher gefühlt und wurden nicht nervös."
Ancelotti: "Clasico ist das wichtigste Spiel"
Ähnlich sieht es auch sein Trainer: "Das war ein taktisch geprägtes und intelligentes Spiel. Wir haben gut verteidigt, haben in der ersten Hälfte aber auch einige Fehlpässe gespielt. Aber wir waren effektiv beim Kontern. Dieses Team hat einfach Qualität. Das Spiel war schwierig. Gewonnen zu haben, stellt uns zufrieden."
Für Ancelotti war es der erste Sieg überhaupt als Trainer im Camp Nou - bei der Erfahrung des dreifachen Champions-League-Siegers durchaus überraschend. "Ich bin zufrieden, weil der Clasico das wichtigste Spiel ist und wir gewonnen haben. Leider sind es aber auch nur drei Punkte. Wir gehen mit einem guten Gefühl nach Hause. Barcelona hat aber auch ein gutes Spiel gemacht. Das sollte man nicht unter den Tisch kehren."
Zum Duell zwischen Alaba und Rapid-Leihgabe Yusuf Demir kam es auf dem Platz nicht. Erst nach dem Schlusspfiff nahm Alaba den 18-jährigen Youngster in den Arm und plauderte mit ihm. Schon beim Nationalteam kümmerte sich der mittlerweile 29-Jährige speziell um das junge Top-Talent.
Möglicherweise hätte Demir dem Barcelona-Spiel noch eine Wende geben können. Doch Ancelotti war so schon beunruhigt, dass das Spiel bei der knappen 1:0-Führung noch kippen könnte: "Ich habe bei so einem Ergebnis immer Angst. In der zweiten Halbzeit hat Barcelona viele Flanken geschlagen, aber wir waren stabil in unserem Strafraum. Das Spiel ist erst vorbei, wenn der Schiedsrichter pfeift." Sergio Agueros Treffer (97.) nach Lucas Vazquez' Vorentscheidung (93.) tat Real aber nicht mehr weh.
"Wir können überall ein Wörtchen mitreden"
Vazquez widmete seinen Treffer mit einem Torjubel in die TV-Kamera seinem Vater, der Geburtstag hat. "Dieser Sieg schmeckt uns sehr gut. Die Mannschaft hat einen großartigen Job gemacht. Wir sind hierher gekommen, um den Sieg einzufahren."
Ähnlich sieht es Schlussmann Thibaut Courtois, der am rechten Knie behandelt werden musste und auch nach dem Spiel noch Schmerzen hat: "Es ist ein sehr guter Sieg, ein weiterer gewonnener Clásico, drei sehr wichtige Punkte. Es ist wichtig, damit wir oben dabei bleiben. Wir sind froh."
Wie richtungsweisend dieser Sieg gegen Barcelona sein kann, weiß keiner so genau einzuschätzen. Vazquez meint aber über den Spirit im Team: "Wir stehen als Mannschaft eng zusammen und haben vor allem Hunger. Wir wollen alle Spiele gewinnen und insbesondere am Ende die Chance haben, Titel zu gewinnen."
Hat Real heuer wieder Chancen, um alle Titel mitzuspielen? Trainer Ancelotti ist zuversichtlich: "Wir können auf jeden Fall überall ein Wörtchen mitreden. Das Team ist sehr stabil, man sollte schon berücksichtigen, dass wir gegen ein großartiges Team gespielt haben. Der Umstand, dass wir in der Lage sind, gemeinsam zu leiden und den Ball nicht zu verlieren, ist eine Tugend."