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Hartbergs größtes Problem

LAOLA1 Foto: ©

Das Aus im ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen den SK Rapid deckte schonungslos auf, welches Problem der TSV Hartberg nun auch in das Jahr 2019 mitschleppt.

Beim 2:5 im Allianz Stadion kassierten die Steirer wieder fünf Gegentreffer. Somit summieren sich die erhaltenen Tore in den letzten fünf Spielen auf 20 Treffer - ein erschreckender Wert.

Trainer Markus Schopp weiß, dass das Defensivverhalten nach dem fulminanten Start in der Herbstsaison zur Achillesferse wurde.

"Klar, das ist schon ein Thema, das uns beschäftigt. Das sind einfach viel zu viele Gegentreffer, so viele Tore können wir gar nicht machen. Vor allem, wie die Tore entstehen – da machen wir es dem Gegner oft viel zu leicht", spielte der Ex-Profi auch auf die Gegentreffer gegen Rapid an.

Zu viele Fehler und "zu dumme Tore"

Schopp gratulierte Rapid zu einem verdienten Sieg und haderte mit der Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam.

"Wir haben in der ersten Halbzeit zu ängstlich agiert. Das liegt auch daran, weil wir so eine Art von Kulisse nicht so gewohnt sind. Die Mannschaft hat sehr passiv agiert, es war nur eine Frage der Zeit bis ein Fehler passiert, das war dann knapp vor der Halbzeit. Dann hat es einfach zu viele Fehler in der Defensive gegeben", resümierte der Hartberg-Coach.


Hartbergs Bilanz in den letzten 5 Pflichtspielen:

BewerbRundeGegnerErgebnis
Bundesliga15.RB Salzburg (h)0:4
Bundesliga16.LASK (a)3:3
Bundesliga17.FC Wacker(h)2:2
Bundesliga18.SCR Altach (a)1:6
ÖFB-CupViertelfinaleSK Rapid Wien (a)2:5

Auch Rechtsverteidiger Michael Blauensteiner ärgerten die vielen Eigenfehler, welche die Hartberger in eine aussichtslose Lage brachten. Obwohl die Gäste seiner Meinung nach phasenweise ganz gut in der Partie waren.

Auch Kapitän Siegfried Rasswalder suchte Gründe für die klare Niederlage, die man sich in dieser Höhe selbst zuzuschreiben hatte.

"Wir haben zu wenig aggressiv gespielt, haben Rapid den Ballbesitz überlassen, was am Anfang auch unser Ziel war, aber wir haben zu wenige Konterchancen herausgespielt und zu wenige Chancen bekommen. Aber wir haben in der ersten Halbzeit auch nicht viel zugelassen. Kurz vor der Pause darf das nicht passieren, da haben wir ein dummes Tor gekriegt. Wenn du mit 0:0 in die Kabine gehst, ist das auch besser", war für den Linksverteidiger Thomas Murgs Führungstreffer in der 42. Minute der Knackpunkt.

Stabilität ging auch durch neuerlichen Umbruch verloren

Noch war jedoch nichts verloren. In der Kabine einigte man sich, noch einmal alles in die Waagschale zu werfen und laut Rasswalder höher zu attackieren.

"Und dann gehst du raus und bist nach sieben Minuten 0:3 hinten – das waren zwei ganz billige Tore. Wir müssen daran arbeiten, dass wir nicht so leicht Gegentore kriegen. Ab dem 0:3 war es eine offene Partie. Ein Lob an die Mannschaft, dass wir nie aufgegeben haben. Die letzten 20 Minuten waren sehr gut von uns. Das kann man mitnehmen in die nächsten Wochen", suchte er nach dem Positiven aus diesem Cup-Halbfinale.

Doch der Ärger über die Gegenore überwiegt. Schopp macht keinen Hehl daraus, dass man im Sommer einen großen Umbruch hatte, den man in der ersten Phase gut abfangen konnte. Doch mit den Winter-Abgängen sind neue Lücken entstanden. Massive Veränderungen, die Auswirkungen haben. Vor allem der zu Sturm Graz zurückgekehrte Ivan Ljubic geht ab, in diese Rolle muss Peter Tschernegg erst hineinwachsen.

"Das ist ganz einfach ein Thema, mit dem wir uns beschäftigen. Das hat jetzt nicht nur unmittelbar mit der Abwehr zu tun, sondern mit der ganzen Art und Weise wie wir gegen den Ball arbeiten. Aber wir haben auch in der Vorbereitung versucht, Dinge zu verändern und haben viel probiert. Ich glaube, dass die Mannschaft das viel besser machen kann und ich bin überzeugt, dass wir das in den nächsten Wochen auch besser umsetzen können."

Gegentore? "Das müssen weniger werden"

"Die dummen Gegentore" kann auch Rasswalder nicht so einfach wegstecken, weil er sich sicher ist, dass bei einer besseren Gesamtverteidigung mehr gegen die Hütteldorfer drin gewesen wäre.

Dabei nimmt der Captain die ganze Mannschaft in die Pflicht. "Nicht nur hinten, die ganze Mannschaft ist verantwortlich, dass wir gegen den Ball arbeiten. Aber wir haben in den letzten Runden sehr viele Gegentore bekommen, das müssen weniger werden, daran müssen wir arbeiten, sonst wird nichts Zählbares rausschauen."

Will man sich für das Meisterplayoff qualifizieren - aktuell darf man mit drei Punkten Rückstand auf den Tabellensechsten Sturm Graz noch davon träumen -, muss diese Baustelle so schnell wie möglich beseitigt werden.

"In den nächsten vier Partien geht es ums Eingemachte, dass wir in der Meisterschaft oben dabei sind. Das sind alles entscheidende Spiele. Da hauen wir alles rein", hofft Rasswalder auf eine Kehrtwende, vor allem im Defensivverhalten.


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