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Rose-Abschied mit Cup-Titel: "Geht null um mich"

LAOLA1 Foto: ©

Trophäen sind nicht nur da, um Wandregale zu zieren.

Sie sind auch der Lohn für besondere Leistungen, sie dienen der Befriedigung des eigenen Egos und praktisch als Visitenkarte für die weitere Karriere.

Bei RB Salzburg muss man Titel gewinnen – jede verpasste Chance ist wie eine Niederlage. Und hätte Marco Rose nicht noch durch den 2:0-Final-Triumph gegen Rapid den ÖFB-Cup gewonnen, wäre seine Zeit in der Mozartstadt nicht ganz so perfekt dargestellt worden.

Nun ist seine Sammlung in Österreich jedoch vollständig. In zwei Jahren fuhr er – neben den Riesenerfolgen im Europacup - den Meistertitel 2017/18 und nun der Cup ein. Eine runde Sache ist es aber noch nicht ganz.

Freund über Rose: "Erst dann ist es eine runde Sache"

Zumindest stellt Christoph Freund auf Nachfrage von LAOLA1 klar, dass die Abschiedstour von Trainer Rose vor seinem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach noch nicht abgeschlossen ist.

"Marco hat sich noch nicht verabschiedet. Wir haben noch vier wichtige Spiele, die stehen noch vor unserer Brust. Wir wollen unbedingt das Double holen – dann ist es eine runde Geschichte", hält der Sportchef fest und betont, dass dies erst geschafft werden muss.

Trotzdem konnte man nach dem Schlusspfiff in Klagenfurt schon merken, welche große Bedeutung dieser Titel für alle Beteiligten bei Salzburg hat – trotz dieser Erfahrung und Regalen voller Pokale.

Vergangenes Jahr mussten die Bullen noch zusehen, wie Sturm Graz "das Ding" in den Nachthimmel streckte. Diesmal war es Rose, der seine Salzburg-Zeit damit abrundete.

Wie Rose Salzburg heiß machte, imponiert Freund

Weil die Mannschaft heiß und hungrig war. Für Freund ist diese Tatsache das ganz große Plus und eine Ausnahmeerscheinung, an der Rose gewichtigen Anteil hat.

"Man hat beim Trainer und der Mannschaft in den letzten Tagen schon gemerkt, wie wichtig es ist, dass wir den Pokal holen, das wollten wir unbedingt schaffen. Da hat er einen riesengroßen Anteil, wie er die Mannschaft die letzten Tage darauf vorbereitet und fokussiert hat. Er hat sie noch einmal richtig auf Spannung gebracht und man hat es in allen Phasen bei ihm gemerkt, dass er den Titel jetzt unbedingt holen will und das ist natürlich eine coole Geschichte. Weil die Möglichkeit besteht für ihn nachher nicht mehr, den Cup-Titel zu holen."

Nicht nur für die Öffentlichkeit ist es eine Besonderheit, wie man nach so vielen Titeln nicht satt sein kann. Auch intern bei RB Salzburg arbeitet man ständig daran und ist trotzdem überrascht, wie man sich immer wieder aufs Neue motivieren kann.

"Das ist das Spezielle an Salzburg und an unserer Mannschaft, dass immer wieder Jungs nachrücken, die noch nicht so viele Titel gewonnen haben. Und diejenigen, die schon lange da sind, leben das vor und wissen, wie schön das ist. Es ist speziell, wie hungrig die Mannschaft immer ist", schwärmt der sportliche Leiter Freund.

"Ihr kennt mich doch, es geht nicht um mich"

Während der Trainer von allen Seiten Lob einsteckt, hielt er es auch nach dem Gewinn des Cup-Titels, wie er es bisher immer hielt.

Ganz anders als in den hitzigen Schlussminuten an der Seitenlinie war er nach der Siegerehrung die Ruhe selbst, zurückhaltend, bodenständig und mit viel Demut.

Den Titel nur auf seine persönliche Geschichte zu reduzieren, ist nicht sein Fall. Im Gegenteil. Der Deutsche rückt den gemeinsamen Erfolg in den Vordergrund und nimmt sich gar nicht wichtig.

"Ihr kennt mich doch, es geht nicht um mich", lässt Rose die Journalisten wissen und spielt die Bedeutung für ihn persönlich gekonnt herunter.

Schon Erleichterung, aber mehr Freude beim Trainer

Rose meint weiters: "Es geht null um mich, null um meine Vita. Es geht einfach um die Freude, die ich da drin erleben darf und die Freude rundherum, die Fans, die hierhergefahren sind. Es ist ein Titel für den tollen Verein, für die Fans und natürlich auch für uns als Team – ganz klar. Und ich bin Teil des Teams, deshalb darf ich mich auch mitfreuen."

Wie er betont, wird in Salzburg offen kommuniziert, dass Titel das Ziel sind. Mit der Sternstunde in Klagenfurt hat man diese seit Jahre bestehende Tradition fortsetzen können.

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