Die konkreten Maßnahmen im Wortlaut:
"Der SK Sturm Graz unterstützt die zuständigen Behörden vollinhaltlich bei ihren Untersuchungen und Ausforschungen maskierter Gewalttäter. Nach den durchzuführenden Verfahren und dementsprechenden Urteilen wird der SK Sturm vom Hausrecht Gebrauch machen und gegen diese Personen ein Stadionverbot verhängen sowie ihnen den Statuten des Vereins gemäß die Mitgliedschaft entziehen. Diese Personen werden in Zukunft keine Spiele des SK Sturm Graz besuchen und werden aus dem Verein ausgeschlossen.
Der SK Sturm Graz wird beim nächsten Grazer Derby, bei dem der GAK als Veranstalter fungiert, um KEINE Karten aus dem zustehenden Auswärtskontingent ansuchen. Es wird demnach keinen organisierten Support der Sturm-Fanszene bei diesem Spiel geben, keinen Auswärtssektor sowie keine Choreos oder andere Fanformen der aktiven Fangruppen des SK Sturm."
Abschließend erklärt Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Tebbich: "Der SK Sturm Graz basiert auf einer ganz klaren Wertegrundlage und einem Leitbild, das wir stolz in uns tragen. Gewalt ist mit diesen Werten nicht zu vereinbaren. Wir stehen für einen sicheren Stadionbesuch, sind ein Verein für Jung und Alt, Kurvengänger und Familien beziehungsweise für all jene, die unsere auf der Würde des Menschen aufbauenden Werte teilen."
Stadionverbote und Mitgliedschaft-Entzug "absolut richtiges Signal"
Bei einem Sicherheitsgipfel am Dienstag, an dem die Grazer Politik wie auch die Vereine, Securityfirmen, Polizei und Stadionmanagement teilnahmen, wurden weitere Maßnahmen besprochen.
"Die besorgniserregenden Zwischenfälle dürfen sich nicht wiederholen", hieß es in der Aussendung von Beteiligungsstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Die Sicherheit aller Stadionbesucher sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe höchste Priorität und müsse weiterhin verbessert werden.
Eber wertete die angekündigten Stadionverbote und drohenden Entzug von Mitgliedschaften als "absolut richtiges Signal".
Ruf nach deeskalierender Kommunikation
Beim Gipfel seien die gewalttätigen Vorfälle im Stadion detailliert analysiert und aus den Perspektiven der verschiedenen verantwortlichen Stellen beleuchtet worden. Daraus seien konkrete Maßnahmen abgeleitet worden, um die Sicherheit der Besucher künftig zu erhöhen.
"Ein erfolgreiches Sicherheitskonzept gelingt, wenn die Vereine, die eingesetzten Securityfirmen, die Polizei und das Stadionmanagement gut zusammenarbeiten. Deshalb war es von großer Bedeutung, dass alle Beteiligten an einem Tisch saßen. Die erzielten Ergebnisse sollen rasch umgesetzt werden", so Eber.
Höchste Priorität liege dabei auf einer umfassenden Analyse des bestehenden Sicherheitskonzepts rund um den Einlass in das Stadion sowie auf baulichen Maßnahmen in den Fansektoren.
Das Stadionmanagement werde in Zusammenarbeit mit der Polizei und den beiden Vereinen ein Konzept erarbeiten, das die aktuelle Situation und die Sicherheitsausstattung der Fansektoren aus sicherheitstechnischer Sicht verbessern soll. Bauliche Maßnahmen sollen im Laufe der kommenden Monate realisiert werden.
Eber unterstrich auch die Bedeutung einer deeskalierenden Kommunikation seitens der Vereine: "Die äußerst emotional geführte Debatte rund um das Stadion sowie daraus resultierende, jedoch nicht rechtmäßige Besitzansprüche sind nicht zielführend und erzeugen Emotionen, die fehl am Platz sind."