Stattdessen brach am letzten Schritt zum Gipfel der Stein unter dem Schuh weg. Jetzt herrscht ein paar Tage Leere. Analog zu der Bedeutung, die diesem Spiel beigemessen wurde, womöglich in einem größeren Maß als sonst. Und verlorene Finali sind nie ein Spaß.
Nüchtern betrachtet haben die Dinge sportlich einen Lauf genommen, wie ihn die Vorzeichen erwarten ließen. Mit Sturm Graz wähnten die Rapid-Fans einen schlagbaren Gegner auf der anderen Seite, den drei Niederlagen allein in dieser Saison und der Rolle der Steirer als Liga-Herausforderer Salzburgs zum Trotz. In einem Spiel kann eben viel passieren.
Letzten Endes passierte das, was zuletzt immer passierte. Rapid war nicht ohne Chance, dem Spiel seine Richtung aufzudrücken. Siegreich blieben die Grazer, denen aktuell mehr Qualität zuzurechnen ist. Meistens ist es nämlich das, was auch in einem einzelnen Spiel öfter geschieht.
Der Glaube an eine Chance und der Wille sind wichtige Bestandteile eines Erfolges, die Gegenseite kann aber genauso darüber verfügen. Auch auf Seiten der Anhängerschaft, die bei Sturm einen großen Trumpf Rapids in Klagenfurt mindestens egalisierte.
Ein Titel ist toll - dauerhaft oben mitspielen ist der Punkt
Aber genauso, wie ein Cup-Titel nicht mehr als ein Zwischenziel auf einem deutlich länger währenden Weg gewesen wäre, muss diese Niederlage kein nachhallender Bauchfleck sein. Sie ist eine weitere Momentaufnahme. Der Gegner heißt nicht mehr nur Salzburg.
Die alte Fußball-Weisheit, wonach der Cup andere Gesetze hat, lässt sich in vielen Aspekten finden. Auch darin, dass der Weg zu einem Titel verhältnismäßig kurz ist.