Dabei hat der Mittelfeld-Akteur durchaus etwas zu sagen und Vorstellungen. Im Team würde oftmals über Verbesserungen nachgedacht und diskutiert werden, vor allem in Zeiten, wenn es mal nicht nach Wunsch läuft.
Laimer vermisst Automatismen
Was für Laimer entscheidenden Charakter hat?
"Natürlich ist es auch wichtig, dass du einen gewissen Plan hast, gewisse Abläufe im Spiel, eine gewisse Struktur, damit jeder weiß, was der andere macht. Damit man auch mal blind spielen kann, weil du weißt, dass der Mitspieler dort sein muss, wenn ich den Ball dorthin spiele, weil wir es so besprochen, geplant hatten und das unsere Taktik war. Das ist auch wichtig", wünscht sich Laimer noch mehr Automatismen und Eingespieltheit, um ein blindes Verständnis auf dem Platz zu gewährleisten."
Im Nationalteam wird in dieser Hinsicht immer wieder auf die kurze Vorbereitungszeit hingewiesen. Vor dem richtungsweisenden Duell mit Wales verteilte sich die Anreise der Spieler auf mehrere Tage, es gab nur ein geschlossenes Training, um sich gezielt auf den Gegner vorzubereiten. Das ist freilich kein Problem, das nur das ÖFB-Team beschäftigt.
Eine Diskrepanz zwischen der Vorbereitung im Klub und im Nationalteam sei aber auf alle Fälle vorhanden. "Es ist im Verein einfacher, weil du mehr Zeit hast, aber andererseits auch keine Ausrede, warum es hier nicht funktionieren sollte", merkt Laimer an.
"Im Verein hast du eine Vorbereitung, wo du gewisse Abläufe genau und gezielt trainieren kannst, was du hier nicht so ausgeprägt machen kannst. Aber wir kennen uns schon lange in der Gruppe, hast grundsätzlich einen Kern, der immer beisammen ist. Da musst du gewisse Abläufe in die Mannschaft hineinbringen. Das hilft auch dem Team, wenn du gewisse Dinge wiederholst und immer wieder machst. Grundsätzlich ist es ein bisschen schwieriger, aber nicht unmöglich."
Konstruktive Kritik gut, "aber intern"
Eine durchaus interessante Sichtweise, die durchblicken lässt, dass trotz so langer Zusammengehörigkeit in puncto Automatismen noch viel Luft nach oben ist. So sieht es Laimer, deshalb will er sich aber trotzdem nicht in die Planungen der Entscheidungsträger einmischen.
"Aber schlussendlich ist es nicht meine Entscheidung, was beim ÖFB entschieden wird. Ich bin Spieler, konzentriere mich, dass ich meine Leistung auf den Platz kriege und gebe im Spiel alles, damit wir so viele Spiele wie möglich gewinnen. Das ist, was ich beeinflussen kann, worauf ich mich konzentriere. Alles andere kann und will ich nicht entscheiden. Da sind andere Personen gefragt."
Ob es nicht trotzdem gut sei, wenn sich Spieler oder Ex-Profis trauen, Kritik wie Janko zu üben, um damit Verbesserungen anzustoßen? "Ich bin kein Fan davon, da irgendwas öffentlich rauszuhauen. Wenn es irgendwo Probleme geben sollte, sollte man das intern ansprechen und verbessern."
"Wir haben eigentlich eine sehr geile Truppe"
Ähnlich sieht es auch Stefan Lainer, der zu diesem undankbaren Zeitpunkt Rede und Antwort stehen musste. Schon für das Red-Bull-Thema waren die beiden Leistungsträger prädestiniert, auch der Gladbach-Legionär wurde zu Jankos Kritik befragt.
"Das hat mit mir wenig zu tun, darüber kann ich wenig sagen, das macht wenig Sinn. Mit diesen Themen beschäftige ich mich auch nicht groß. Das hat Marc Janko gesagt, das interessiert mich jetzt relativ wenig oder ob wir eine Grüppchenbildung haben", hält der Rechtsverteidiger fest und fügt hinzu: "Ich weiß, dass wir eigentlich eine sehr geile Truppe sind. Es macht Spaß und ich freue mich jedes Mal, zum Nationalteam zu kommen. Alle Diskussionen drumherum gehören eh dazu, aber darüber sollen andere reden."
Teamchef-Frage? "Kann nicht sagen, was die perfekte Lösung wäre"
Ein anderes Thema, das derzeit im Fokus steht, ist die Teamchef-Frage. Lainer denkt noch nicht daran, was danach sein wird, für ihn ist Franco Foda weiterhin der Teamchef. "Wir haben auch einen Teamchef, der mit uns maximal erfolgreich sein will", merkt der Spieler im Bezug auf die Diskussionen an.
Intern würde man sehr wohl darüber reden, man könne es aber ohnehin nicht beeinflussen. "Das sind alles Spekulationen, auch über Adi Hütter, der aktuell bei Gladbach mein Trainer ist. Da bringt es schon gar nichts, darüber zu sprechen", lässt sich Lainer gar nicht auf dieses Spielchen ein.
Sein Kollege Laimer wurde danach gefragt, was ein Teamchef denn überhaupt mitbringen müsste. "Schlussendlich bin ich immer der Meinung, dass der Trainer die Mannschaft einstellt und aufstellt und mit den Spielern macht, was der Plan ist. Wir Spieler müssen es so gut wie möglich umsetzen, was der Trainer verlangt. Ich kann nicht sagen, was die perfekte Lösung wäre. Ich mache mein Ding als Spieler und probiere immer hundert Prozent Gas zu geben und Spiele zu gewinnen."
Das Schottland-Spiel selbst wird dabei immer mehr zur Randnotiz. Andere Themen bewegen derzeit einfach mehr - schließlich geht es um die Zukunft des ÖFB-Teams.