Der zuständige Wiener Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) begrüßte den Sport-Pläne des Bundeskanzlers.
"Das ist eine Trendumkehr. Ich bin im positiven Sinne überrascht. Bisher ist es eher schleppend verlaufen, wenn man mit dem Bund über Infrastruktur-Kooperationen verhandelt hat", sagte Hacker im APA-Gespräch.
Denkmalschutz muss weg
Der Wiener Gemeinderat hatte im November insgesamt 101 Millionen Euro für die Modernisierung des Happel-Ovals genehmigt, diese Kosten seien kein verlorener Aufwand, betonte Hacker. "Diese Investitionen werden in zehn Jahren ganz abgeschrieben sein."
Hacker erwarte sich nun Gespräche mit dem Bund und freute sich über die Bereitschaft, in die Sport-Infrastruktur zu investieren. In Bezug auf einen möglichen Neubau des Happel-Stadions müsse der Bund nun dafür sorgen, dass der Denkmalschutz des Daches verschwinde.
"Der Bundeskanzler weiß, was das bedeutet. Dann könnte man es realisieren. Bis jetzt ist es auch daran gescheitert, dass niemand bereit war, zu zahlen. Das scheint sich jetzt geändert zu haben", sagte Hacker.
Prater optimaler Standort
Zu türkis-blauen Zeiten hatte der frühere FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache einen Neubau des im Besitz der Stadt Wien befindlichen Stadions in Aussicht gestellt, zuletzt bezifferte Sportminister Werner Kogler (Grüne) die Kosten auf 300 bis 400 Mio. Euro.
Hacker sprach von einer "halben Milliarde", bis jetzt habe sich aber noch niemand ernsthaft mit diesem Thema beschäftigt. Auch eine Co-Finanzierung des Bundes mit der Stadt Wien sei für den Stadtrat eine Möglichkeit.
Als Standort käme für Hacker realistisch betrachtet nur der Wiener Prater infrage. "Er ist optimiert als Veranstaltungsstätte. Dafür braucht es Platz und eine technische Infrastruktur. Das Happel-Stadion ist das Größte, was wir im österreichischen Sport haben."