Friedl im März 2020: "Genieße das Leben, solange es geht"
Besonders im südostasiatischen Raum genoss Riedl hohe Popularität. "Wenn ich heute in Vietnam gehen würde, würden mich die Leute nach wie vor erkennen. Die schreien dir nach, auch in Indonesien ist das so, da kann man nicht normal auf die Straße gehen", erzählte Riedl, dem 2007 von einem Vietnamesen eine Niere gespendet worden war, im vergangenen März der APA.
Als Spieler wurde er mit der Austria zweimal Meister (1969, 1970) und einmal Cupsieger (1971), ein weiter Cupsieg gelang mit dem GAK (1981). Dazwischen stürmte Riedl für St. Truiden, Royal Antwerpen und Standard Lüttich, 1975 sicherte er sich als Antwerpen-Profi den "Bronzenen Schuh" für den drittbesten Torschützen Europas.
Dass es Riedl nur auf vier Länderspiele brachte, lag auch an der damals mit Hans Krankl, Walter Schachner, Kurt Welzl oder Franz Oberacher hochklassigen Konkurrenz im Angriff.
Seit dem Abschied als indonesischer Teamchef 2016 arbeitete Riedl nicht mehr als Trainer. "Ich bin nicht der Ehrgeizler, der sagt, er will mit 75 noch auf der Bank sitzen. Das würde mir auch gar keinen Spaß machen. Da gehe ich lieber Golf spielen, wenn es mir wieder gut geht, und genieße das Leben, solange es geht", sagte Riedl im vergangenen März und gestand damals auch, sein Gesundheitszustand sei "nicht so gut".
Windtner: Friedl "immer eine seriöse Persönlichkeit"
"Alfred Riedl war sicherlich zu seiner Zeit ein exzellenter Fußballer, auch in Diensten des österreichischen Nationalteams", erklärte der Verbandschef am Dienstag gegenüber der APA.
Dazu sei der für ein Jahr als ÖFB-Teamchef tätige Wiener "immer eine seriöse Persönlichkeit" gewesen, betonte Windtner. "Er hat auch im Ausland gute Dienste als Teamchef geleistet. Daher kann man Alfred Riedl ganz offiziell im Namen des ÖFB ein herzliches Danke sagen für das, was er für den österreichischen Fußball geleistet hat."