Um zu verdeutlichen, was er von einem einheitlichen Pressing-Fußball a la Red Bull hält, nimmt Krankl das Beispiel Marko Arnautovic. "Es gibt bei uns einen Arnautovic, mit dem kannst du aber kein RB-System spielen. Der kann das nicht und will das nicht", lässt der ehemalige Rapid- und Barcelona-Torgarant aufhorchen.
"Ich muss als Trainer die goldene Mitte finden. Das Wichtigste ist, dass ich gewinne. Ich muss mich nach den Spielern richten, die ich habe. Arnautovic ist kein Spieler, der die Verteidiger ansprintet. Der hat andere Qualitäten", ist für den TV-Experten ein einheitliches System wie in einem Verein nicht umsetzbar. "Oder ich lasse ihn nicht spielen", meint er noch abschließend zu Arnautovic.
"Du kannst diesen RB-Stil ja nicht kopieren"
"Servus-TV"-Experte Florian Klein, der sich nach Kritik an Foda eine mediale Schelte einfing, bleibt seiner Linie treu. Schließlich habe er eine objektive Meinung geäußert, für ihn sei auch weiterhin Peter Stöger nicht der richtige Mann für das vorhandene Spielermaterial.
"In Österreich gibt es viele Spieler mit Red-Bull-Vergangenheit, die spielen einen sehr intensiven Fußball mit viel Pressing. Die anderen Spieler, die das nicht so drin haben, die können sich ja auch umstellen", schließt Klein an Krankls Thema an.
"Du kannst diesen RB-Stil ja auch nicht kopieren. Das ist ja nicht so leicht, das einer Mannschaft beizubringen. Ein bisschen Pressing kann man aber schon machen. Das wird kein Problem sein."
Österreich braucht "Teamchef mit Charisma, der nach vorne geht"
International erfahrene Ex-Spieler und Experten wie Jan-Age Fjörtoft und Markus Babbel stellen etwas ganz anderes in den Mittelpunkt. Österreich brauche einen Teamchef, "der Charisma hat und nach vorne geht. Das wird oft unterschätzt", stellt der Ex-Rapidler Fjörtoft in den Fokus. "Es ist sehr wichtig, dass man diese österreichische Identität vertritt".
Das würde sowohl auf Herzog mit über 100 Länderspielen, aber auch auf Stöger zutreffen. Der erfahrene TV-Experte sieht den rot-weiß-roten Teamchef sogar als eine Art "Botschafter des österreichischen Fußballs".
In die gleiche Kerbe schlägt Trainer und Ex-Bayern-Verteidiger Babbel: "Es ist eine große Ehre, wenn du diese Verantwortung bekommst. Ich bin auch ein Fan davon, im eigenen Lager zu schauen und einen Österreicher zu finden, der mit dieser Macht umgehen kann. Da ist eine Truppe, die individuell sehr, sehr gut bestückt ist und daraus musst du eine Mannschaft formen."