Arnautovic möchte Zeit in Italien nicht missen
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
"Ich kenne Jose mittlerweile sehr, sehr gut, wir haben auch immer noch Kontakt. Aber das habe ich nie gesagt. Aber okay, wenn er das behauptet, dann lasse ich ihm das mal. Aber ich bin nicht besser als Zlatan, Adriano oder Crespo."
"Was die beiden gemeinsam erreicht haben und wie lange sie schon miteinander spielen, ist schon ein Wahnsinn. Aber auch dazu kann ich nur sagen, dass ich keine Angst habe."
"Nach dem Ukraine-Spiel war nicht nur der Teamchef emotional, es waren einige emotional. Österreich hat Geschichte geschrieben, und da wollen wir weitermachen. Es könnte ja sein, dass es noch emotionaler wird", gibt der Stürmer die Marschroute für das Duell mit einem der Turnier-Favoriten vor.
Für Arnautovic ist es auch eine Reise in die fußballerische Vergangenheit und angesichts der Bologna-Gerüchte möglicherweise auch eine in die Zukunft.
Italienisch beherrscht der Wiener, weil er 2009/10 in der Triple-Saison bei Inter Mailand unter Vertrag stand, dabei über drei Serie-A-Einsätze jedoch nicht hinaus kam.
Damals war er 20, inzwischen ist Arnautovic ein Routinier, der die Zeit nicht missen möchte: "Italien ist immer noch sehr in meinem Herzen. Für mich war das eine schöne Zeit. Leider habe ich nicht viel gespielt, aber ich bin auch verletzt hingekommen. Aber die Erfahrung Italien, Mailand und Inter war sensationell. Ich würde da nichts anders machen. Mit der Mannschaft haben wir alles gewonnen, ich war leider nicht am Platz, habe mir aber von außerhalb alles genau angeguckt."
Dementi für Mourinho-Anekdote
Star-Trainer Jose Mourinho hat später die Anekdote zum Besten gegeben, dass Arnautovic ihm schon beim ersten Training darauf hingewiesen habe, dass er besser sei als Zlatan Ibrahimovic, Hernan Crespo und Adriano.
Ein Spruch, den der ÖFB-Star elegant dementiert: "Ich kenne Jose mittlerweile sehr, sehr gut, wir haben auch immer noch Kontakt. Aber das habe ich nie gesagt. Aber okay, wenn er das behauptet, dann lasse ich ihm das mal. Aber ich bin nicht besser als Zlatan, Adriano oder Crespo, ich habe ganz andere Qualitäten."
Diese Qualitäten werden am Samstag im Wembley gefragt sein - bei der Rückkehr an einen früheren Lebensmittelpunkt, schließlich war er als West-Ham-Legionär beruflich in London tätig.
Für so ein Spiel zurück zu sein und im Wembley zu spielen, sei natürlich "amazing", aber man sei nicht da, um Urlaub zu machen und das Stadion zu besichtigen, sondern um das Spiel zu gewinnen.
Keine Angst vor Innenverteidiger-Oldies
Wie herausfordernd diese Aufgabe wird, ist allen bewusst. 30 Spiele ohne Niederlage und elf Zu-Null-Siege in Folge sprechen für sich.
"Es hört sich brutal an, wenn sie seit elf Spielen kein Tor bekommen haben, aber das sollte uns egal sein. Wir sollten unser Spiel durchziehen", findet Arnautovic.
Generell müsse man über Italien nicht viel reden: "Wir spielen gegen eine überragende Weltklasse-Mannschaft. Man muss nur schauen, wo die Spieler überall spielen. Der Trainer ist ein Weltklasse-Trainer. Das zeigen sie am Feld. Diese Statistiken sagen schon alles. Aber es ist ein Spiel, es dauert 90 Minuten und wir brauchen uns nicht zu fürchten."
Auch nicht vor dem potenziellen Duell mit den Oldie-Innenverteidigern Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci: "Was die beiden gemeinsam erreicht haben und wie lange sie schon miteinander spielen, ist schon ein Wahnsinn. Aber auch dazu kann ich nur sagen, dass ich keine Angst habe."
Eines der größten Spiele des Lebens
Man spürt, nach der Hochschaubahn der Gefühle bei dieser EURO mit EM-Tor, Sperre und Startelf-Comeback in den drei Gruppenspielen ist der 90-fache Internationale fest entschlossen, ein Highlight folgen zu lassen.
Das Italien-Match wird so oder so auch in der Karriere des ÖFB-Superstar eines der Spiele des Lebens: "Es ist schon ein sehr, sehr großes Spiel - nicht nur für mich, sondern für viele andere Spieler genauso."
Der Vermutung, dass man in seinem eher fortgeschrittenen Fußballer-Alter so ein Großereignis noch mehr genieße, kann Arnautovic aber nicht zustimmen:
"Ob du 20, 25 oder 32 bist, ist komplett egal. Bei so einem Turnier im Achtelfinale zu stehen, ist etwas ganz Großes für Österreich und uns Spieler. Da spielt es keine Rolle, in welchem Alter du gerade bist."