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Neuer ÖFB-Präsident wehrt sich gegen Gerüchte
Den zukünftigen ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich erwartet am Sonntag gleich bei seiner Ernennung anlässlich der Hauptversammlung des ÖFB in Velden am Wörthersee jede Menge Arbeit.
Zum einen wird sich der 65-jährige Burgenländer umgehend äußern müssen, ob er weiter Vertrauen in Teamchef Franco Foda setzt oder mit dessen Rauswurf frischen Wind in die ÖFB-Auswahl bringen möchte - (Bericht: So kann es nicht weitergehen).
Zum anderen wird der neue starke Mann im heimischen Fußball auch zu Gerüchten um seine Person Stellung nehmen müssen, die im Vorfeld seiner Kür zum ÖFB-Boss die Runde machen.
Die Salzburger Nachrichten konfrontieren Milletich in einem Bericht jedenfalls mit einer angeblichen Scheinanstellung zu seinen Zeiten als Obmann des ehemaligen Zweitliga-Vereins SC/ESV Parndorf. Milletich soll Kurzzeit-Trainer Andreas Heraf (heute SV Ried) nicht beim Verein, sondern bei seinem Verlag (als Miteigentümer führt Milletich die Geschäfte des Bohmann Verlags - eines der größten Verlagshäuser Österreichs) angemeldet haben.
Die Kritiker von Milletich - pikanterweise auch der eine oder andere Kollege Landespräsident - vermuten dahinter eine unregelmäßige Scheinanstellung.
Milletich kontert seinen Kritikern in der "SN" mit der Stellungnahme: "Dieses Gerücht um meine Person habe ich natürlich auch schon gehört. Es ist in meiner Parndorf-Zeit aber alles korrekt abgelaufen. Die Anstellung von Trainer Heraf bei meinem Verlag war nach damaligem Recht legal. Diese Praxis war früher auch bei anderen Vereinen in Österreich üblich. Heute wäre es nicht mehr möglich, weil sich 2016 die Rechtslage geändert hat."
Dennoch meint Salzburgs Landespräsident Herbert Hübel - ein promovierter Jurist, der seit 1984(!) ehrenamtlich für den Salzburger Fußballverband tätig ist - auf Anfrage der "Salzburger Nachrichten" in dem Artikel: "Solte dieses Gerücht tatsächlich der Wahrheit entsprechen, dann wird sich Salzburg genau überlegen, ob es für Gerhard Milletich als Präsident stimmen kann."
Milletich fungiert seit 2012 als Präsident des burgenländischen Fußballverbandes und stand 27 Jahre lang und bis vor eineinhalb Jahren an der Spitze des SC/ESV Parndorf.
Bei der ÖFB-Präsidentenwahl am Sonntag in Velden - Milletich ist der einzige Kandidat - haben die neun Landespräsidenten je eine Stimme, die Bundesliga vier. Milletich reicht eine einfache Mehrheit, um als neuer ÖFB-Boss festzustehen.