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Foda: "Da wächst etwas zusammen"

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Der 1:0-Heimsieg in der Nations League gegen Nordirland war für das ÖFB-Team enorm wichtig, aber auch unglaublich hart erkämpft.

Von Leichtigkeit war keine Spur, am Ende musste die rot-weiß-rote Auswahl sogar noch um den vollen Erfolg zittern. Trotzdem zeigte sich Teamchef Franco Foda nach dem Schlusspfiff zufrieden.

Das wichtigste Ziel, der Sieg, wurde erreicht. Besonders hervorheben wollte er die mannschaftliche Geschlossenheit: "Man sieht einfach: Die Mannschaft lebt und da wächst etwas zusammen."

Fans, Alaba und Co: "Wir-Gefühl" imponiert Foda

Überhaupt empfand der 52-jährige Mainzer einen Spirit im Team, der ihm imponierte und der zusammen mit den 22.300 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion mitentscheidend für den ersten Dreier in der Nations League war.

"Ich bin sehr zufrieden, die Jungs haben das gut gemacht in einer schwierigen Situation. Wir mussten das Spiel unbedingt gewinnen, das ist uns gelungen", sprach Foda sehr wohl auch die Drucksituation nach der Auftaktniederlage gegen Bosnien-Herzegowina an.

"Man sieht einfach: Die Jungs haben sich riesig gefreut. Was mich besonders gefreut hat, waren die Fans. Die haben die Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute angefeuert, obwohl es in der ersten Halbzeit noch nicht das Spiel war, was wir uns vielleicht alle erwartet haben. Zweite Halbzeit war dann offener, da ging es auch hin und her. Aber die Fans waren einmalig, haben die Jungs immer nach vorne gepusht und getrieben. Ich habe mich auch über David Alaba gefreut, dass er hierher gekommen ist und die Mannschaft unterstützt hat (Anm.: der Bayern-Legionär verfolgte die Partie von der VIP-Tribüne aus an der Seite von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel)."

Eine Wohlfühloase im Team zu schaffen, birgt sicherlich Vorteile und kann sich positiv auf die gemeinsame Reise auswirken. Trotzdem muss die Art und Weise, wie der Sieg gegen Nordirland eingefahren wurde, selbstkritisch aufgearbeitet werden.

Probleme im ÖFB-Spiel: "Das geht nicht so leicht von der Hand" 

Denn spielerisch hatte Österreich einiges vermissen lassen. Vor allem in den ersten 45 Minuten war es kein gutes, geschweige denn sehenswertes Spiel.

Das musste auch Foda zugeben: "Es war das erwartet schwierige Spiel. Man hat gemerkt, dass es für beide Mannschaften um sehr, sehr viel ging. Ich glaube schon, dass wir auch in der ersten Halbzeit überlegen waren. Das Problem war nur, dass wir schon gut waren bis 20 Meter vor dem Tor. Wir waren dann auch oft seitlich gut durch, haben dann aber den letzten Pass nicht mehr so gut gespielt. Aber der Gegner hatte in der ersten Halbzeit überhaupt keine Torsituation. Defensiv waren wir sehr gut und sehr kompakt."

Torchancen waren tatsächlich Mangelware. Trotz einiger Versuche wurde es kaum gefährlich, das Spiel wurde verschleppt, der Endzweck vernachlässigt. Erst nach der Pausenansprache stellte sich Besserung ein.

"Wir haben dann ein paar Dinge in der Halbzeit angesprochen, dass wir einfach mit noch mehr Vertrauen spielen müssen. Das hat man in der ersten Halbzeit bemerkt, bei den Pässen. Das geht nicht so leicht von der Hand, wenn man das erste Spiel nicht gewonnen hat. Zweite Halbzeit hat die Mannschaft das aber sehr gut gemacht. Vor allem gleich am Beginn hatten wir dann ein, zwei, drei gute Möglichkeiten. Wir haben gut durchkombiniert gegen eine sehr robuste, zweikampfstarke Mannschaft. Das haben wir aber gewusst. Wir hatten auch die nötige Ruhe und Geduld, sind nicht hektisch geworden."

"Am Ende hatten wir auch noch Glück" 

Lob und Tadel in einem Atemzug. Foda wusste aber auch, dass es in der Schlussphase noch brenzlig wurde und der Sieg doch noch an der Kippe stand - vor allem als der oft besungene Nordirland-Held Will Grigg an die Stange köpfte.

"Am Ende hatten wir dann auch noch ein wenig Glück bei dem Pfostentreffer nach einer Standardsituation, aber Nordirland hatte im Prinzip diese Situation und noch eine zweite, wo wir nicht gut verteidigt haben und der Stürmer am langen Eck vorbeigeschossen hat. Ansonsten hatten wir das Spiel unter Kontrolle. Klar, wir können besser spielen, es gab immer wieder Ansätze. Man sieht schon auch, dass wir Qualität haben. Jetzt können wir uns mal kurz freuen."

Systemänderung für bessere Balance

Der Teamchef wies auch darauf hin, dass die Situation keine einfache war, Leistungsträger wie David Alaba, Florian Grillitsch und Co. zu ersetzen. Noch dazu ging man taktisch neue Wege.

"Das Wichtigste ist, dass wir überhaupt in die gefährlichen Zonen kommen, da waren wir sehr oft. Wir hatten extrem viel Ballbesitz, waren auch sehr oft durch über die Flügeln. Aber es ist normal, wir mussten einige Positionen verändern, es sind einige Spieler ausgefallen. Wir haben jetzt auch System geändert, wir haben etwas kompakter gespielt. Wir wollten nicht nur ganz vorne draufpressen, sondern wir wollten eine Balance haben, auch mal warten auf den Gegner warten, bis er Fehler macht. Ich glaube, das hat ganz gut funktioniert. Für mich ist das Wichtigste, auch in die Endzone zu kommen. Ich weiß, der Fußball lebt von Torraumsituationen und Torabschlüssen, keine Frage."

 

Nations League: "Haben jetzt die Trümpfe in der eigenen Hand"

Durch den Sieg lebt die Hoffnung auf einen Aufstieg in der Nations League. Mit drei Punkten liegt Österreich aktuell auf Rang zwei in der Gruppe hinter Bosnien-Herzegowina (6 Punkte) und vor Nordirland (0).

"Die Ausgangssituation ist auf jeden Fall besser als vor dem Spiel. Wir haben jetzt ein Spiel gewonnen, haben die Trümpfe in der eigenen Hand. Wir spielen zu Hause gegen Bosnien, auch das Spiel müssen wir gewinnen, um dann auch eine Möglichkeit zu haben. Jetzt warten wir einmal ab, wie das Spiel am Montag ausgeht, da spielt Nordirland in Bosnien. Ich gehe davon aus, dass gegen Bosnien das Stadion voll ist, die Hütte hier brennt und dass die Fans die Mannschaft wieder toll unterstützen werden. Gerade zu Hause sind wir in der Lage, gegen alle Mannschaften zu gewinnen."

Wie anfangs betont, wurde das wichtigste Ziel aus Fodas Sicht erreicht: Anschreiben, um die Chancen mit einem Heimsieg gegen Bosnien hochzuhalten.

"Wir haben jetzt das, was wir alle wollten, ein finales Spiel zu Hause gegen Bosnien. Das ist uns gelungen. Jetzt freuen wir uns über den Sieg und dann werden wir uns sehr intensiv auf das Spiel gegen Dänemark vorbereiten."

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