HEINZ LINDNER (Grasshopper Zürich/21 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 4
Das eine oder andere mal extrem im Glück. Zwei Mal unbeteiligterweise, als Sunjic und Dzeko nach Standards nur haarscharf verpassten. In Minute 56 war es jedoch seine missglückte Faustabwehr, die es im Strafraum lichterloh brennen ließ. Am Ende wurde er doch geschlagen. Beim Gegentor von Dzeko war der Grasshoppers-Legionär jedoch machtlos, meinte jedoch selbst: "An einem guten Tag kann ich den auch halten." Bitter, dass dies nicht sein bester Tag war.
STEFAN ILSANKER (RB Leipzig/31/0), bis 86. Minute, Note: 4
Der Leipzig-Legionär wurde wieder statt Dragovic als rechtes Mitglied der Dreierkette aufgeboten, womit sich Foda die Option einer Umstellung auf eine Viererkette offenhielt. Vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit leistete sich der Routinier eine Phase mit der einen oder anderen unglücklichen Szene, in der man einfach souveräner agieren muss. Schüttelte diese schiefe Optik jedoch ab, erfing sich nach der Pause. Seine Zweikampfstärke konnte er wie gewohnt einbringen.
SEBASTIAN PRÖDL (Watford/71/4), 90 Minuten, Note: 3
Lange Zeit der gewohnt verlässliche Abwehrchef, der gut dirigierte und eingriff, wenn er einzugreifen hatte. Letzteres misslang leider beim 1:0 der Bosnier, als er Dzeko als letzter ÖFB-Rettungsanker nicht mehr am Torabschluss hindern konnte. Das hatte Konsequenzen. Schade!
MARTIN HINTEREGGER (FC Augsburg/33/3), 90 Minuten, Note: 3
Hat auch schon souveränere Auftritte im ÖFB-Dress hingelegt. Defensiv ließ er zwar nicht allzu viel zu und wenn er doch mal geschlagen war, half er sich eben wie bei seinem Gelb-Foul, mit dem er einen Konter unterband und zurecht verwarnt wurde. Im Spielaufbau kam jedoch auch vom Augsburg-Legionär diesmal zu wenig.
STEFAN LAINER (RB Salzburg/9/0), 90 Minuten, Note: 3
Aktiver als im Testspiel gegen Schweden, als die rechte Seite des ÖFB links liegen gelassen wurde und der Salzburg-Kicker kaum ins Spiel fand. Probierte von Beginn an auch offensiv präsent zu sein und sich mit seiner Dynamik und Zweikampfstärke in Szene zu setzen. Hatte auch die eine oder andere gute Szene, nicht immer stimmte allerdings die Präzision. Holte sich wegen heftiger Reklamation die Gelbe Karte ab.
FLORIAN GRILLITSCH (Hoffenheim/13/1), bis 81. Minute, Note: 5
In jenen Phasen als Österreich das Spiel bestimmte, war auch der Hoffenheim-Legionär mit seiner Präzision im Passspiel und Übersicht ein Faktor. Leider wurden diese Phasen immer seltener. Wenn es brenzliger wurde, sorgte er für wenig Stabilität, da er in so mancher Szene nicht richtig in die Zweikämpfe fand – und solche Phasen gab es leider viel zu viele. In solch kampfbetonten Spielen in „unguter“ Atmosphäre fehlt ein „Panzer“ wie Baumgartlinger neben ihm spürbar.
PETER ZULJ (Sturm Graz/6/0), 90 Minuten, Note: 4
Defensiv wie offensiv bemüht, präsent zu sein, allerdings bei weitem nicht fehlerlos. Versprühte in der Anfangsphase Spiellaune und suchte auch den Abschluss, indem er bei zwei Weitschüssen nicht lange fackelte. Gegen den Ball suchte er durchaus Zweikämpfe – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Alles in allem ein Auftritt, bei dem mehr hätte rausschauen können.
DAVID ALABA (FC Bayern/65/13), 90 Minuten, Note: 5
Das gefährliche Doppel mit Arnautovic über die linke Seite funktionierte diesmal nicht wie gewohnt, auch der Bayern-Star fand nicht so ins Spiel, wie man es von ihm erwartet. Das mag auch daran gelegen haben, dass ihn die Bosnier durchaus auch defensiv binden konnten. Zeigte in Minute 68 mit einem Weitschuss auf, der jedoch drüber ging. Gerade in so heiklen Pflichtspielen muss er das Heft mehr in die Hand nehmen.
VALENTINO LAZARO (Hertha BSC/15/0), 90 Minuten, Note: 3
Der Hertha-Legionär rückte für Schöpf in die Startelf und übernahm dessen Rolle am rechten Flügel. Foda versprach sich von dieser Personal-Rochade mehr Druck über die Seite, was anfangs auch recht gut klappte. In der guten Anfangsphase des ÖFB-Teams hatte Lazaro in diversen Szenen immer wieder seine Beine im Spiel. Gönnte sich dann die eine oder andere Schaffenspause, in der er weniger auffiel. Stemmte sich jedoch mit viel Laufarbeit gegen den Bruch im ÖFB-Spiel. Versuchte es in Minute 66 aus der Distanz, hätte in dieser Szene jedoch Lainer bedienen können. Sein Abseits-Tor wurde zurecht aberkannt. Hervorzustreichen ist sein Einsatz und Wille: Sinnbildlich dafür ist seine Rettungstat auf der Linie in der Nachspielzeit. Das kann in der Endabrechnung in puncto Torverhältnis noch entscheidend sein.
MICHAEL GREGORITSCH (FC Augsburg/9/1), bis 72. Minute, Note: 5
Lange musste der Steirer auf DIE Chance im Nationalteam warten, im ersten Pflichtspiel unter Foda bekam er sie und stand zum erst zweiten Mal nach dem Test in Luxemburg in der Startelf. Man kann die Chance viel besser nutzen. Wirkte nicht wirklich ins ÖFB-Spiel eingebunden. Wurde zwar immer wieder mit langen Bällen gesucht, konnte sie jedoch meist nicht sichern. Sein missglückter Rückpass in Minute 38, den Ilsanker ins Out bugsierte, war ein wenig sinnbildlich für einen verunsicherten Auftritt vor der Pause. Spielte nach dem Seitenwechsel hinter Arnautovic, der in die Spitze rückte. Dann sah es phasenweise besser aus, war er besser ins Spiel integriert und spielte auch den einen oder anderen feinen Pass. In Minute 72 von Sabitzer ersetzt. Letztlich muss mehr kommen, wenn er von Anfang an spielen will.
MARKO ARNAUTOVIC (West Ham/74/19), 90 Minuten, Note: 4
Führte Österreich nach fast zehn Jahren im Nationalteam erstmals als Kapitän aufs Feld. Im vergangenen Jahrzehnt lieferte er fraglos viele bessere Länderspiele ab. Der Wiener mit serbischen Wurzeln wurde vom bosnischen Publikum bei fast jedem Ballkontakt mit einem Pfeifkonzert bedacht. Gerade vor der Pause wirkte er für seine Verhältnisse ungewohnt gehemmt, was jedoch nicht heißt, dass er unauffällig blieb. So prüfte er etwa Goalie Sehic mit einem Weitschuss. Auffällig war, dass er immer wieder ausrutschte. Wohl auch, weil das „Doppel“ mit Alaba über links nicht wie erhofft funktionierte, rückte Foda seinen Kapitän nach dem Seitenwechsel in den Angriff. Hatte dann die eine oder andere gute Szene, aus denen man jedoch kein Kapital schlagen konnte. Verlor vor dem 0:1 den Ball, was sich bitter rächte.
MARCEL SABITZER (RB Leipzig/31/5), ab 72. Minute, zu kurz eingesetzt
Kam nach 72 Minuten für Gregoritsch, konnte jedoch keinen frischen Wind ins rot-weiß-rote Angriffsspiel bringen.
GUIDO BURGSTALLER (Schalke/21/1), ab 81. Minute, zu kurz eingesetzt
LOUIS SCHAUB (1. FC Köln/10/5), ab 86. Minute, zu kurz eingesetzt