news

ÖFB-Frauen: Hickelsberger-Füller fällt nach Knie-OP aus

ÖFB-Frauen: Hickelsberger-Füller fällt nach Knie-OP aus Foto: © GEPA

Julia Hickelsberger-Füller wird Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam im kommenden Trainings-Lehrgang im April nicht zur Verfügung stehen.

Die Stürmerin von 1899 Hoffenheim musste sich einer Knieoperation unterziehen und wird deutlich länger als ein Monat ausfallen. "Es ist so, dass sie in sechs bis acht Wochen wieder spielen könnte, wenn alles gut verläuft", sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann am Montag im Rahmen eines Pressetermins in Wien.

Betroffen ist neuerlich das rechte Knie, in dem sie sich bereits am 22. September 2020 einen Kreuzbandriss samt Begleitverletzungen zugezogen hatte. Danach hatte sie aufgrund eines nicht nach Wunsch verlaufenen Heilungsprozesses erst nach rund 17 Monaten ihr Comeback im ÖFB-Team geben können.

Rückschlag für Österreichs Fußballerin des Jahres

Nun folgte ein neuerlicher Rückschlag ausgerechnet nach einer starken Phase, in der sie im vergangenen Dezember auch zu Österreichs Fußballerin des Jahres 2022 gewählt worden war.

"Es ist extrem bitter. Sie hat gerade von der EURO weg enorme Schritte gemacht, sie fehlt uns definitiv als Stütze. Das sind genau die Dinge, die uns extrem wehtun", betonte Fuhrmann. Trotzdem versuchte sie, das Positive zu sehen. "Besser jetzt und dann haben wir sie im Herbst in der Nations League wieder zur Verfügung", so die Wienerin.

Hickelsberger-Füller hatte sich im vergangenen ÖFB-Lehrgang auf Malta eine Muskelverletzung zugezogen. Fuhrmann ging daraufhin kein Risiko ein und setzte die 23-jährige Niederösterreicherin in den Duellen mit Vize-Weltmeister Niederlande (2:1,0:4) nicht ein.

Gleich im ersten Pflichtspiel nach der Rückkehr zu Hoffenheim musste die Offensivspielerin dann vergangenen Dienstag im deutschen Cup-Viertelfinale gegen Bayern München zur Pause verletzt raus.

Zwei Heimspiele im April

Damit fehlt sie am 7. April (20.30 Uhr) gegen Belgien und am 11. April (19.15 Uhr) gegen Tschechien. Die beiden laut Fuhrmann "unterschiedlichen" Testgegner wurden am Montag offiziell bekanntgegeben, gespielt wird jeweils in Wiener Neustadt, trainiert wie üblich in Bad Tatzmannsdorf.

"Ich möchte so viele Spielerinnen wie möglich einsetzen, das heißt aber nicht, dass es im zweiten Spiel wieder fix fünf, sechs Veränderungen in der Startformation geben wird", sagte Fuhrmann. Für sie gab es dieser Tage nicht nur schlechte Nachrichten.

Torfrau Manuela Zinsberger und Rechtsverteidigerin Laura Wienroither gewannen am Sonntag im Arsenal-Dress den Ligacup. "Ich habe mich sehr darüber gefreut. Das macht schon was mit den Spielerinnen, es ist gut, dass sie auch auf diesem Niveau Erfolgserlebnisse haben", meinte Fuhrmann.

UNIQA weitet die Teampartnerschaft auf die ÖFB-Frauen aus
GEPA

Auch abseits des Rasens gab es gute Neuigkeiten. UNIQA verlängerte sein Engagement als Teampartner des ÖFB bis Ende 2025, ab sofort sind auch die ÖFB-Frauen in der Partnerschaft einbezogen. "Wir wollen auch ein Zeichen setzen zur Frauenförderung generell in Österreich", sagte UNIQA-Vorstandsmitglied Kurt Svoboda.

Fuhrmann freute sich, dass große Unternehmen "unsere Leistungen honorieren und sich mit den Werten des Frauenfußballs identifizieren."

Die Bekanntgabe erfolgte nicht zufällig jetzt, wird doch am Mittwoch der Internationale Frauentag begangen. "Wir würden uns alle wünschen, dass wir uns darüber nicht mehr unterhalten müssen, aber die Zahlen haben in den letzten Wochen wieder klar aufgezeigt, dass wir von Chancengleichheit, gleichen Möglichkeiten, noch weit weg sind. Deshalb ist es wichtig, das aufzuzeigen", verlautete Fuhrmann.

Auch im Fußball sind Unterschiede nach wie vor augenscheinlich. "Das Wichtigste ist, glaube ich, dass jedes Mädchen die Möglichkeit bekommt, Fußball zu spielen, egal von wo sie kommt. Da bedarf es noch einiger Kraftakte in den Verbänden, um das zu schaffen", ist sich Fuhrmann bewusst.

Zweite Akadmie kein Thema

Noch fehlt weiter die nötige Breite an Spielerinnen. Auch deshalb ist die Installierung einer zweiten Akademie neben jener in St. Pölten aktuell kein Thema. "Aufgrund der derzeitigen Zahlen hat in meinen Augen nur ein Standort Sinn", so Fuhrmann.

Das unterstrich auch Bernhard Neuhold, der Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe GmbH: "Solange wir nicht breiter aufgestellt sind an der Basis, wäre es ein Nachteil wenn wir die Zentralisierung der besten Spieler aufgeben."

Kommentare