Neubau? Kein Thema!
An einen Neubau der Arena im Prater, deren Grundstein 1928 gelegt wurde, denkt die Stadt weiter nicht, wie Hacker versicherte. Gegen einen solchen spreche allein der Denkmalschutz, der Teile des Stadions betreffe. Einen solchen aufzuheben, wäre Sache des Bundes. "Das ist eine Entscheidung, die nicht in unserer Hand liegt."
Nötig wäre dann aber immer noch ein Sponsor, der mindestens eine Milliarde Euro in die Hand nehme, um ein neues Stadion zu errichten, gab der Stadtrat zu bedenken.
Die Analyse des Bauwerks wurde unter anderem mittels Laservermessung vorgenommen. Das nunmehrige Ergebnis ist eine Zwischenbilanz. Sollte es noch Bereiche geben, wo zum Teil eingegriffen werden müsse, ist es laut Hacker möglich, dass die betreffenden Teile erneuert werden.
Zuständig für das Happel-Stadion ist die zur Wien-Holding gehörende Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft. Wobei: Was die Einnahmen anbelangt, ist der Sport relativ irrelevant. NEOS-Sportsprecher Markus Ornig hob hervor, dass 93 Prozent der Umsätze mit Open-Air-Konzerten erwirtschaftet werden.
Ganzjahresbetrieb durch mobiles Dach?
Die mögliche mobile Überdachung könnte dazu beitragen, das Stadion durch einen Ganzjahresbetrieb wirtschaftlicher zu führen, zeigte er sich überzeugt. Auch Hacker schwärmte: "Das mobile Dach ist eine coole Idee." Einen Zeitrahmen, wann dieses umgesetzt werden könnte, könne man aber noch nicht geben, wurde betont.
Einige jetzt schon fix eingeplante Investitionen kommen ausschließlich dem Sport bzw. dem Fußball zugute: Das Trainingsgelände wird erweitert. Aktuell verfügt kein Platz über die internationalen Fußballfeld-Maße von 105 x 68 Metern. Künftig werden sechs Plätze - nämlich vier Naturrasen und zwei Kunstrasen - dieser Größe zur Verfügung stehen, wie Sportstätten-Chefin Sandra Hofmann erläuterte.
Erstes ernegieautarkes Stadion Europas
Ebenfalls geplant ist eine PV-Anlage am Dach. Es soll sich dabei um eine der größten derartigen Vorrichtungen in Wien handeln. Angekündigt wurde ein Jahresertrag von 4.377 Megawattstunden. Das ist mehr als das Stadion für den Betrieb an Energie benötigt.
Das Happel-Oval wird dadurch zum ersten energieautarken Stadion Europas, hieß es heute. Die Kosten wurden mit rund 12 Mio. Euro beziffert, wobei die Investition sich schon nach wenigen Jahren rechnen soll.