Win-win-win-Situation für Österreichs Fußball und Landesverbände
Ohne den ASK Ebreichsdorf, der seine Teilnahme zurückgezogen hat, Rapid II und den Mattersburg Amateuren könnte die Ostliga noch in dieser Woche nur noch mit 13 Vereinen dastehen...
Damit ist es wohl auch höchste Zeit, dass sich die Paritätische Kommission wieder einmal zu einer Sitzung trifft und Nägel mit Köpfen macht. Als Ersatz für Ebreichsdorf ist Anfang Juni kein Verein nachnominiert worden, weil sich die Landesverbände aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland nicht einig waren. Jetzt fordert LAOLA1: Holt bitte die Vienna, Siegendorf und Retz bzw. Kottingbrunn in die Regionalliga Ost nach oben!
Das wäre bei allen schlechten Nachrichten eine absolute Win-win-win-Situation für den österreichischen Fussball, den ÖFB und für die Landesverbände Burgenland, Wien und Niederösterreich.
Jeder Landesverband schickt einen Verein in die Regionalliga
Die Zeit drängt. Es gibt nur Gewinner, keine Verlierer. Jeweils zwei Vertreter des Landesverbandes - also sechs Herren der Ostregion - entscheiden, wie die dritte Leistungsstufe in Ostösterreich zukünftig aussieht. Von einer starken dritten Leistungsstufe mit 16 Teams profitiert auch der Nachwuchs- und der Amateur-Fussball im bevölkerungsstärksten Raum Österreichs. Da liegt nun quasi ein Elfermeter ohne Tormann parat.
Eine Liga mit 13 Vereinen würde etliche Nachteile aufweisen, die Meisterschaft mit 16 Teams ist gelebt und könnte wieder kommen. Dafür müsste sich die Paritätische Kommission dazu durchringen, die Liga aufzufüllen. Alle drei Landesverbände bekommen die Chance, einen Verein in die Ostliga zu entsenden.
Vienna und ASV Siegendorf haben großes Interesse am Aufstieg
Naheliegend ist, dass Österreichs ältester Fußballverein - First Vienna FC 1894 - als klarer Tabellenführer vor dem Corona bedingten Abbruch in Wien in die Regionalliga einzieht. Der Traditionsklub arbeitet aktuell solide, sicher sowie wirtschaftlich und finanziell gesehen seriös. Die Döblinger verfolgen ein ambitioniertes, langfristig angelegtes Projekt und sind reif für die Regionalliga. Die Vienna wäre sowohl im Herren- als auch im Frauen-Fußball (sportliche Leiterin ist die Rekord-Internationale Nina Burger) eine Bereicherung.
Auch der ASV Siegendorf aus dem Burgenland will in die Regionalliga einziehen. Der Sportverein aus der 3.000-Einwohner-Marktgemeinde - zwischen Eisenstadt und der ungarischen Grenze gelegen - wollte die Teilnahme an der Ostliga als Tabellenführer der Burgenlandliga nach dem Corona-Abbruch sogar beim Landesverband und beim ÖFB einklagen. Davon haben die Verantwortlichen längst Abstand genommen. Präsident Peter Krenmayr erklärte vor einem Monat gegenüber bvz.at allerdings: "Sollte es wider Erwarten doch noch möglich sein, freiwillig in die Ostliga zu gehen, würden wir dieses Angebot annehmen!"
In Niederösterreich ist die Angelegenheit, wer das Recht auf einen möglichen "Aufstieg" bekommt, ein wenig delikater. Retz holte den Herbstmeister-Titel und Kottingbrunn lag zum Zeitpunkt des Abbruchs der Landesliga nach Verlustpunkten um einen Zähler vorne.
Also, liebe Landesverbands-Funktionäre: Geben Sie sich einen Ruck und stocken sie die Regionaliga auf. Unser Applaus ist Ihnen sicher.