Die 36 Mitglieder im 150er-Klub

Mit 150 Länderspielen hat Lothar Matthäus die magische Zahl gerade so geknackt. Der Deutsche gilt jedoch in der Liste als einer der erfolgreichsten Nationalspieler. Er erreichte drei Mal mit der damaligen Bundesrepublik Deutschland das WM-Finale, gewann es 1990 auch. Zudem wurde er 1990 als Weltfußballer ausgezeichnet.

Außerdem darf er sich nach dem Triumph der BRD 1980 auch Europameister nennen. 

Mit exakt gleich vielen Länderspielen rangiert der US-Amerikaner Michael Bradley auf dem 37. Rang. Er gewann 2007 und 2017 zwei Mal den Gold Cup, die Kontinental-Meisterschaften von Nord- und Mittelamerika. Das Kuriose dabei: Zwischen 2006 und 2011 coachte sein Vater Bob Bradley das US-Nationalteam. 

Sein Landsmann Landon Donavan übertrumpft ihn sowohl im Bereich Einsätze als auch mit der Anzahl der Titel noch einmal. Er verbuchte 155 Länderspieleinsätze (Platz 29). Den Gold Cup holte er gleich vier Mal (2002, 2005, 2007, 2013).

Der US-Superstar sorgte in seiner Karriere auch für Schlagzeilen, weil er sich als einer der ersten Profis öffentlich über das Thema Depression im Fußball geäußert hatte. 2018 zog er sich noch einmal den Unmut der Fans zu. Er bekundete, dass er bei der WM ohne der nicht qualifizierten USA, dem Erzrivalen Mexiko die Daumen drücke.

Die beiden noch aktiven Chilenen Alexis Sanchez und Gary Medel (beide Platz 31/152 Einsätze) holten zwei Titel in der Copa America (Südamerika-Meisterschaft) für ihr Land (2015, 2016).

Dieser Bereich dieser Liste ist mit einigen prominenten Namen bestückt. Gemeinsam mit Sergio Ramos der erfolgreichste Nationalspieler Spaniens mit über 150 Einsätzen ist dabei Iker Casillas (167 Einsätze/Platz 17). Der Torhüter war Teil der goldenen Ära der Spanier und führte sein Team als Kapitän zu drei Titeln in Folge.

Nach dem EM-Triumph in Österreich und der Schweiz 2008 hob er 2010 den WM-Pokal in den Nachthimmel Südafrikas. Die Erfolgsgeschichte komplettierte die "Furia Roja" in der Ukraine und Polen mit dem EM-Titel 2012.

Luka Modric (163 Einsätze/Platz 20) holte zwar keinen Titel, sorgte aber mit Kroatien für Aufsehen. Nach dem Vizetitel bei der WM 2018, wurde er zuletzt in Katar Dritter. Der Kroate ist nach wie vor im Team aktiv.

Der Mittelfeldstar erlebte zuvor keine einfache Kindheit. Modric war sechs Jahre alt, als der Jugoslawienkrieg ausbrach. Seine Familie und er wurden 1991 aus ihrem Heimatort Jasenice vertrieben. Serbische Nationalisten ermordeten seinen Großvater, der im Dorf geblieben war.

Auch Diego Godin hat sich noch nicht aus dem Nationalteam zurückgezogen. Er ist allerdings für die aktuelle Länderspielphase nicht nominiert. Der Abwehrroutinier war Teil des Uruguay-Teams, welches 2011 die Copa America gewann.

Der Lette Vitālijs Astafjevs (166 Einsätze/Platz 18) ist der bestplatzierte Spieler, der je in der österreichischen Bundesliga auflief. Mit einem Engagement 1996/97 bei der Wiener Austria und einer Spielzeit 2003/04 bei der Admira schnürte er gleich in zwei Saisonen die Schuhe in Österreich.

Der prominenteste Name Lionel Messi (173 Einsätze/Platz 12) holte zuletzt im Dezember 2022 mit seinen Argentiniern den WM-Pokal in Katar. Ein Jahr zuvor führte er seine Mannschaft zum Copa-America-Titel 2021. Er ist nach wie vor Teil der Pläne von Argentinien-Coach Lionel Scaloni.

Dabei war die Beziehung zwischen dem Superstar und seinem Land lange Zeit kompliziert. Vor dem ersten Titel 2021 verlor er vier Endspiele mit der "Albicileste" (WM-Finale 2014, Copa-America-Finale 2007, 2015 und 2016). Zwischendrin zog er sich sogar aus der Nationalmannschaft zurück.

Am unteren Ende der Top Ten befindet sich mit dem Italiener Gianluigi Buffon (176 Einsätze) der Weltmeistertorhüter von 2006.

Bemerkenswert ist zudem, dass der Mexikaner Claudio Suarez mit Platz neun und 177 Länderspielen nicht einmal die Nummer eins seines Landes ist. Der noch aktive Andres Guardado überragt seinen Landsmann mit 179 Einsätzen und Platz sieben. Mexiko ist zudem das Land das gemeinsam mit Saudi-Arabien und den USA am meisten Spieler (17) hat, welche mindestens 100 Mal im Nationaltrikot aufliefen.

Sergio Ramos ist mit Iker Casillas gemeinsam der erfolgreichste Spieler des 150er-Klubs (EM-Titel 2008 und 2012, WM-Titel 2010).

Ohne WM-Teilnahme rangiert Ahmed Kano vom Oman auf Platz fünf der ewigen Liste (183 Einsätze). Bei der Asienmeisterschaft trat er mit seinem Team drei Mal an (2004, 2007, 2015).

Der Rekordspieler Afrikas Ahmed Hassan (184 Einsätze/Platz 4) kam zwar ebensowenig zu einer WM-Teilnahme, konnte aber mit seinen Ägyptern immerhin vier Mal den Afrika Cup holen (1998, 2006, 2008 und 2010).

195 Einsätze bedeuten für Soh Chin Ann Platz drei in der Rekordliste. Der Malaysier war bereits zwischen 1969 und 1984 im Teamdress aktiv. Der Spieler lief jedoch nur einmal bei einer Asienmeisterschaft auf (1980). Für eine WM-Teilnahme reichte es nie. 

Seit den 80er Jahren bis Juni 2022 hielt er allerdings den von der FIFA anerkannten Rekord für die meisten Länderspiele. Es gibt auch Statistiken, in denen er nach wie vor Weltrekordler ist - je nach Zählweise kommt er inklusive inoffizieller Länderspiele auf bis zu 224 Partien.

Auf Rang zwei befindet sich der noch aktive Bader Al-Mutawa aus Kuwait (196 Einsätze). Er war Teil seines Nationalteams bei drei Teilnahmen an den Asienmeisterschaften (2004, 2011 und 2015). Er holte mit dem Team zudem 2010 den arabischen Golfcup. Von Juni 2022 bis zur WM im Dezember war er alleiniger Rekordhalter im Bereich Länderspiele. 

Neben seinem Job als Fußballprofi besitzt Al-Mutawa beim Militär seines Heimatlandes den Dienstrang Oberst.

In Katar hat ihn dann Cristiano Ronaldo eingeholt. Der Portugiese feierte jedoch davor seinen größten Erfolg mit dem Team beim Titelgewinn 2016 bei der Europameisterschaft in Frankreich.

Seit dem EM-Qualispiel gegen Liechtenstein vergangenen Donnerstag ist er alleiniger Rekordhalter. Am Sonntag baute er gegen Luxemburg seine Führung weiter aus (198 Einsätze). 

Mit 122 Toren hat der Superstar auch am meisten Treffer für sein Land erzielt.