Die damit verbundenen Kosten waren auch das Motiv für seine "Gift-Geschäfte". Er hatte das Kokain um 50 bis 55 Euro von seinem Stammdealer erworben und um 60 Euro weitergegeben.
Neben einem "Aufschlag" von mindestens fünf Euro habe er jeweils ein bis zwei Gramm für sich abgezweigt, ehe er das Kokain weiterreichte, legte Kuljic vor Gericht offen. Sein reguläres Einkommen von zuletzt 1.300 Euro monatlich sei zur Gänze für Drogen draufgegangen.
Kuljics Vorstrafe ausschlaggebend für Strafanhebung
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Ausschlaggebend für die Strafanhebung war Kuljics Vorstrafe. Er war wegen seiner Verwicklung in den bisher größten Wettskandal im heimischen Sport - die versuchte Manipulation von 18 Spielen der ersten und zweiten österreichischen Fußball-Liga - im Herbst 2014 wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
Im März 2017 wurde der wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Die offenen rund eineinhalb Jahre bekam der 42-Jährige auch in der heutigen Berufungsverhandlung im Justizpalast nicht widerrufen. "Die Probezeit wurde auf fünf Jahre verlängert", berichtete Verteidiger Burger.
Kuljic war Anfang Jänner vom Landesgericht gegen gelindere Mittel aus der U-Haft entlassen worden. Der 20-fache Nationalspieler verpflichtete sich, Alkohol und Drogen nicht mehr anzurühren, sich monatlich bei Gericht zu melden und eine Entzugstherapie anzutreten, um von den Drogen loszukommen.
Wie sein Rechtsvertreter im Gespräch mit der APA erläuterte, verläuft die Therapie vielversprechend. Sollte Kuljic am Ende ärztlicherseits bescheinigt werden, nicht mehr suchtkrank zu sein, fällt er unter die Begünstigungsklauseln des "Therapie statt Strafe"-Programms: die rechtskräftigen 15 Monate würden nachträglich in eine Bewährungsstrafe umgewandelt und wären nicht zu verbüßen, sollte sich der Ex-Kicker in strafrechtlicher Hinsicht wohl verhalten.