Seinem Klub FC Santos blieb er stets treu. Pele in Europa spielen zu sehen, war ein Ereignis. In den 1960er-Jahren bestritt Santos zahlreiche internationale Freundschaftsspiele, um ihren Superstar auf der Weltbühne zu präsentieren.
Als besonderes Ereignis in Peles Karriere gilt der 19. November 1969, als im Meisterschaftsspiel gegen Vasco da Gama sein 1000. Tor erzielte. Das Spiel musste daraufhin für 20 Minuten unterbrochen werden, da die Zuschauer das Spielfeld stürmten, um mit ihrem Helden zu feiern.
Daraufhin läuteten im ganzen Land die Kirchenglocken, Staatsführer Emilio Medici beraumte sogar einen Staatsfeiertag an.
Erste körperliche Probleme
Noch bis 1974 stürmte Pele für den FC Santos, für den er in 1114 Spielen die unglaubliche Zahl von 1088 Toren erzielte. Für die "Selecao" lief Pele 92 Mal auf, wobei ihm 77 Treffer gelangen.
Diese schiere Unzahl an Spielen sowie die vielen Fouls an dem Ausnahmespieler machten sich bisweilen auch auf dem Feld bemerkbar, der körperliche Verschleiß war Pele damals bereits anzusehen.
Deswegen beendete er 1974 seine Profi-Laufbahn. Dies blieb aber nur für kurze Zeit so. Im Zuge der ersten Hochphase des US-amerikanischen Fußballs nahm Pele im Jahr darauf ein Angebot von New York Cosmos an.
Der Superstars befand sich in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten, nachdem ihm unseriöse Geschäftspartner beinahe sein ganzes Vermögen gekostet hatten.
In den USA traf er auf weitere importierte Legenden wie George Best, Johan Cruyff und Franz Beckenbauer.
1977 gewann das mit Stars gespickte Team den Titel in der US-Meisterschaft. Am 1. Oktober 1977 beendete Pele endgültig seine Laufbahn.
Von der UN wurde er noch im selben Jahr zum Sonderbotschafter ernannt und betreute zahlreiche Entwicklungsprojekte.
Außerdem gründete der gefragte Werbeträger eine Sport-Marketing-Agentur, mit der er jährlich im Schnitt einen Umsatz von 20 Millionen Dollar machte. In den Jahren 1995 bis 1998 bekleidete er in der Regierung des brasilianischen Präsidenten Fernando Cardoso das Amt des Sportministers.
Als Grete Laska Pele ehrte
Pele wurden im Laufe seines Lebens unzählige Auszeichnungen verliehen. Die FIFA kürte ihn 1999 zum "Spieler des 20. Jahrhunderts", das International Olympische Komitee verlieh ihm im selben Jahr den Titel als "Sportler des 20. Jahrhunderts". Im Jahr 2013 erhielt Pele den Ehren-Ballon D’Or für sein Lebenswerk.
Auch eine Österreichische Auszeichnung wurde ihm zuteil: 2006 wurde ihm von der Stadt Wien in Person von Stadträtin Grete Laska der "Goldene Rathausmann" überreicht.
Pele war zweimal verheiratet, aus seiner ersten Ehe ginge seine zwei Töchter und sein Sohn hervor. Dieser war ebenfalls als Profikicker aktiv und spielte als Torhüter unter anderem für Peles Herzensverein FC Santos.
Der Spross machte allerdings weit weniger positive Schlagzeilen als sein Vater: Im Februar 2017 wurde der heute 52-Jährige wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit Drogengeschäften in erster Instanz zu 33 Jahren Haft verurteilt, diese wurde später auf 13 Jahre reduziert.
Ende der 1990er Jahre erkannte Pele die Vaterschaft für zwei uneheliche Töchter an.
Schleichender Abschied
In den letzten Jahren bot sein Gesundheitszustand des Öfteren bereits Anlass zur Besorgnis. Im Alter von 80 Jahren wurde bei ihm ein Dickdarmkrebs diagnostiziert, der ihm im September 2021 operativ entfernt wurde.
Im Laufe des Jahres 2022 kehrte die heimtückische Erkrankung jedoch zurück und Pele musste erneut mehrere Male in die Klinik. Neben seiner Krebs-Erkrankung litt Pele auch an den Folgen einer Coronavirus-Infektion.
Im Dezember wurde er schließlich auf die Palliativstation verlegt, nachdem sein Körper nicht mehr auf die Chemotherapie ansprach. Gegen Ende des Jahres verschlechterte sich der Zustand Peles immer mehr, sodass die Ärzte in Sao Paulo schließlich nichts mehr für den 82-Jährigen tun konnten.
Am 29. Dezember 2022 schloss die vielleicht größte Legende des Fußballsports für immer ihre Augen. Pele verstarb 82-Jährig im Kreise seine Familie im Albert-Einstein-Krankenhaus zu Sao Paulo.
VIDEO - die legendäre Karriere von Pele: