Der Pole meldete sich noch am Montagabend auf "Twitter" selbst zu Wort: "Gratulation an Leo Messi und Alexia Putellas (Gewinnerin des Ballon d'Or feminin, Anm.), Gratulation an alle nominierten Spieler." Mit leeren Händen ging auch der 33-Jährige nicht nach Hause, er sicherte sich zumindest den Titel "Stürmer des Jahres".
"Ich habe den Award für den Stürmer des Jahres gewonnen und kein Spieler kann einen individuellen Preis ohne ein starkes Team und loyale Fans hinter sich gewinnen", fügte er an: "Danke für eure Unterstützung."
Schon vor der Gala schien der Nationalstürmer allerdings eine gewisse Vorahnung gehabt zu haben. Gegnüber "TVP Sport" sagte er: "Ich bin hierher gekommen, um Spaß zu haben. Ich bin nicht überrascht, es gibt keine Überraschungen. Ich habe alles getan, was ich konnte. Auszeichnungen sind toll, aber die wichtigsten Trophäen sind die, die man mit der Mannschaft gewinnt."
Lionel Messi zollte dem Polen jedoch Respekt für seine Leistungen: "Es war eine große Ehre, mit dir um diesen Preis zu kämpfen. Jeder weiß, dass du letztes Jahr der Gewinner warst. Ich finde, France Football sollte dir den Preis für 2020 noch geben. Du hast ihn verdient und solltest ihn auch zuhause haben."
Kroos sieht weder Messi noch Lewandowski als Ballon d'Or-würdig
Eine gänzlich andere Meinung als die Experten und Kenner der Szene, vertritt Real-Mittelfeldspieler Toni Kroos. In seinen Augen haben weder Lionel Messi noch Robert Lewandowski den Titel verdient, sondern ein Teamkollege von ihm - Karim Benzema.
"Für mich wäre Benzema die eins gewesen, wenn man wirklich den besten Einzelspieler des letzten Jahres gesucht hat, weil ich auch aus nächster Nähe mit ansehen kann, was für ein überragender Fußballer er ist", meint Kroos in seinem Podcast "Einfach mal Luppen". Lionel Messi sieht Kroos dagegen nicht einmal unter den Top-3. geschweige denn Top-4.
Robert Lewandowski auf der zweiten Position und Chelsea-Taktgeber Jorginho auf Platz drei seien nachvollziehbar, so der 31-jährige Deutsche. Noch vor Messi, dessen Qualitäten er nicht infrage stellt - "Es steht in keinem Zweifel, dass Messi neben Ronaldo der Spieler dieser Dekade ist und Qualitäten hat, die andere nie haben werden" - findet Kroos.
"Wenn ich sehe, wie viele entscheidende Tore Cristiano auch in letzter Zeit noch gemacht hat - dass Manchester noch in der Champions League ist, ist allein ihm zu verdanken -, dann wäre auch Cristiano in meinen Augen noch vor Messi gekommen", sagt der Mittelfeld-Mann.
Aber das, was an dieser Wahl nicht stimme, "ist vor allem der erste Platz", so Kroos.