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Gerland kritisiert Ausbildung in Deutschland
Nach der deutlichen 0:4-Niederlage der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Polen schrillen im DFB alle Alarmglocken.
Hermann Gerland, Nachwuchs-Trainer-Koryphäe und aktuell Co-Trainer der DFB-U21, rückt im "Kicker" aus, um aktuelle Entwicklungen in der Ausbildung scharf zu kritisieren.
Er sagt: "Ich denke, dass wir da an verschiedenen Stellschrauben drehen müssen. Wir müssen sehr früh das Eins-gegen-eins und Zweikämpfe schulen, wir müssen den Ball in den Vordergrund stellen. Wir müssen ein Training gestalten, das den Kindern Spaß macht und sie sich darauf freuen."
Der 67-Jährige, der jahrzehntelang beim FC Bayern gearbeitet hat, weiter: "Als ich beim FC Bayern anfing, haben wir gerade in den Ferien zweimal am Tag trainiert. Da war keiner verletzt. Heute hört man nichts mehr von Adaption und Superkompensation, heute höre ich nur noch von Systemen und von Belastungssteuerung. Die gab es damals nicht. Übung macht den Meister, das war vor 50 Jahren so, ist heute so und in 50 Jahren auch noch."
"Wenn man in den Akademien mal kontrolliert, etwa die U19 des FC Bayern hat 29 Spieler im Kader. Das heißt: Wechselt der Trainer nicht aus und alle sind gesund, schauen 18 zu. Das ist ein Unding! Die jungen Leute müssen Fußballspielen. Auch im Training. Immer spielen", sagt Gerland.
"Früher haben wir elf gegen elf gespielt, heute spielen wir 3-4-3, 4-4-2, 4-1-4-1, 5-4-1 und noch zwei, drei andere Systeme. Im Nachwuchsbereich müssen wir die Inhalte anders gestalten."