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Austria Salzburg: Hilft Red-Bull-Spiel beim Stadion-Problem?

Austria Salzburg: Hilft Red-Bull-Spiel beim Stadion-Problem? Foto: © LAOLA1/Kulovits

Dass es beim Cup-Duell zwischen Austria Salzburg und Red Bull Salzburg um viel mehr ging als nur den Aufstieg ins Achtelfinale, liegt auf der Hand.

Neben der Zurschaustellung ihrer Abneigung gegenüber den "Bullen" wollten die Violetten die Bühne dieses prestigeträchtigen Spiels auch dafür nützen, wieder mehr Bewegung in die Stadion-Causa zu bringen. 

"Es war ein Fußallfest. Der Verein Austria Salzburg mit allen Beteiligten hat sich super präsentiert. Wir als Spieler, Trainer und Fans haben heute einen Einfluss gehabt, indem im Stadion alles ruhig geblieben ist", sagt Austria-Trainer Christian Schaider. "Ich denke, damit haben wir einen riesengroßen Schritt gemacht."

Seit Jahren sucht die Austria nach einer dauerhaften, zukunftsträchtigen Lösung in punkto Heimstätte. Bisher ist man diesbezüglich Passagier der Politik.

"Die Mutter Salzburg schafft es nicht, uns vier Wände zu bieten", war vor dem Spiel gegen Red Bull in Richtung Politik zu hören. Auch die Fans machten ihren Unmut über die aktuelle Situation in Form eines Spruchbandes deutlich. "Macht unsere Stadionträume nicht zunichte, sondern werdet Teil der violetten Geschichte", war darauf zu lesen.

Maxglan? Grödig? Oder beides?

Pläne des Klubs für ein neues Stadion, das von einem Gönner privat finanziert werden würde, wurden im vergangenen Jahr von der Politik abgeschmettert. Seither ringt man um eine Lösung in Maxglan oder Grödig.

Salzburgs (Noch-)Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sendet seit Monaten positive Signale, was die aktuelle Heimstätte in Maxglan betrifft. Diese soll soweit "fit" gemacht werden, dass dort Zweitliga-Fußball gespielt werden kann und – nicht unwesentlich - das auch behördlich genehmigt wird.

Preuner tritt allerdings kommendes Jahr nicht mehr zur Wahl an. Sein möglicher Nachfolger und aktueller Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ), derzeit für das Sport-Ressort in der Stadt Salzburg zuständig, bevorzugt eher die Variante Grödig.

Dort, wo bis vor zwei Monaten noch nicht mal klar war, ob das Stadion überhaupt erhalten wird, wäre die Miete jedoch horrend, hört man aus SVAS-Kreisen. Nicht jedes Spiel in Grödig wäre ausverkauft, so realistisch ist man bei der Austria. Da stellt sich die Frage, ob man sich das über kurz oder lang leisten könnte – der Klub ist in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind.

Sogar ein Mix aus beiden (politischen Welten) wäre denkbar. Im Falle eines Aufstiegs könnte man ein Gros der Zweitliga-Spiele in Maxglan austragen, etwaige als "Hochsicherheitsspiele" deklarierte Partien in Grödig.


Bei der Austria ist man in der leidigen Stadionfrage für viele Lösungen offen, Hauptsache es herrscht endlich Klarheit. Bis jetzt gibt es nur Lippenbekenntnisse.

Das jüngste kam von Salzburgs Bürgermeister Preuner am Spielfeld in Grödig vor der Cup-Partie am Dienstag. Er stellte zumindest eine Entscheidung bezüglich Maxglan bis Ende dieses Jahres in Aussicht. Ein mögliches "Weihnachtsgeschenk".

Ohne Infrastruktur fehlt die sportliche Perspektive: "Salzburg braucht wieder eine Zweitliga-Mannschaft"

Eine Entscheidung wäre für die Zukunft des aktuellen Tabellenführers der Regionalliga West wegweisend. Will man über kurz oder lang in die Admiral 2. Liga aufsteigen, braucht es ein geeignetes Stadion. Ohne infrastrukturelle Aussicht fehlt auch die sportliche Perspektive.

"Es wäre sehr wichtig, dass es in Salzburg wieder eine Zweitliga-Mannschaft gibt, damit die jungen Talente nicht zu anderen Mannschaften abwandern, sondern im Bundesland bleiben", sagt Austria-Trainer Christian Schaider. Red Bull Salzburgs Farmteam FC Liefering ausgeklammert.

"Das hängt alles mit Infrastruktur zusammen und ich hoffe, dass sich da nach dem heutigen Abend in der Politik was bewegt", sagt Schaider nach dem Cup-Derby. "Ich hoffe, die Vereinsverantwortlichen sind nach wie vor mit der Politik im Austausch, damit sich in der Causa hoffentlich bald etwas tut."

Apropos Vereinsverantwortliche: Die aktuelle Situation bei der Austria macht Verhandlungen mit Entscheidungsträgern nicht unbedingt einfacher. Präsident Claus Sulzmann will sein Amt am 1. Oktober niederlegen. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.

Laut "Salzburger Nachrichten" hätte der neue Präsident am Dienstag in der Halbzeitpause des Spiels präsentiert werden sollen, die Verhandlungen mit den Kandidaten konnten aber nicht rechtzeitig abgeschlossen werden.

Somit wartet Austria Salzburg weiter auf einen neuen Präsidenten und auch auf eine Lösung in der Stadionfrage.

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