Auch der Torschütze zum 2:2, Breel Embolo, konnte es noch nicht ganz fassen: "Was für eine Achterbahnfahrt. Unsere zwei Verteidiger machten das zum Teil überragend. Es ist nicht einfach, wenn die vorne solche zwei Büffel im Sturm haben. Wir fingen sehr gut an. Nach dem 1:1 – ein unnötiges Gegentor – waren wir mental schwach, dann schlugen sie gleich noch einmal zu. Das 2:2 war sehr wichtig für uns. Und beim 3:2 macht es Ruben (Anm.: Vargas) überragend. Ich hoffe, dass es so weitergeht."
Serbien war in der Schlussphase mehr mit sich selbst und der Kritik am Schiedsrichter beschäftigt, wurde aber nicht mehr so gefährlich, um das Steuer noch einmal herumzureißen.
Chance auf den Gruppensieg für Schweiz verwirrend
Da Kamerun spät aber doch Brasilien mit 1:0 schlug, hätte die Schweiz mit einem weiteren Tor sogar noch Gruppensieger werden können, doch dazu kam es nicht mehr.
"Dann sagte noch jemand, wir sollten noch ein Tor schiessen, um Gruppensieger zu werden. Ich dachte, wenn wir jetzt eine kassieren, sind wir eventuell draussen. Das war irgendwie verwirrend. Wir hatten viel Druck, den wir uns auch selbst gemacht haben. Jetzt fällt uns die Last von den Schultern", erzählte Schär.
Embolo war da schon auf der Ersatzbank. "Als ich ausgewechselt wurde, kriegte ich das mit dem möglichen Gruppensieg mit. Brutal ärgerlich, wir hätten Chancen fürs vierte oder gar das fünfte Tor gehabt. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft."
Doch der 3:2-Sieg stand den Schweizern ebenfalls gut zu Gesicht, Remo Freuler erzielte den entscheidenden Treffer. "Das Hauptthema in der Pause war, dass die Serben sehr große Probleme haben, wenn wir sie hoch angreifen, sie unter Druck setzen. Für mich selber war mein Tor sehr, sehr wichtig. Vor allem nach dem Fehler in der ersten Halbzeit. Das Tor war das Einzige, was mich retten konnte."
Schweizer haben "das erste Ziel erreicht"
Zwei Mal hinter sich greifen musste hingegen Dortmund-Keeper Gregor Kobel, der den erkrankten Yann Sommer im Tor der Schweizer ersetzte. Für ihn war das erste WM-Spiel ein Erlebnis.
"Das große Ziel war es, weiterzukommen. Es war ein taffes Spiel. Wir haben uns super zurückgekämpft. Es war für mich das erste Nati-Match seit längerem. Und dann gleich in einem sogenannten Eliminations-Spiel. Ich habe mich auf die Challenge gefreut. Es war sicher nicht das einfachste Spiel für mich als Goalie. Am Schluss bin ich einfach mega happy, dass wir die Partie gewonnen haben."
Für Kobel ist der Achtefinal-Aufstieg erst der Anfang, in der Runde der letzten 16 wartet nun Portugal. "Am Ende sind wir weitergekommen und haben auch gemerkt, dass wir unser erstes Ziel erreicht haben. Da ist große Freude dabei."