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Klares Statement: Iraner schweigen bei Hymne

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Alle elf Spieler des iranischen Nationalteams haben beim WM-Auftaktspiel ihrer Mannschaft gegen England darauf verzichtet, beim Abspielen ihrer Nationalhymne mitzusingen.

Iranische Aktivisten sehen darin eine Geste der Unterstützung für die landesweiten Proteste im Land. Sie hatten vor der Partie am Montag auf eine Solidaritätsbekundung der Spieler gehofft.

Der iranische Staatssender unterbrach die Live-Übertragung während der Hymne. Den Spielern könnten nun Konsequenzen drohen. Im Iran war spekuliert worden, dass sie möglicherweise gesperrt werden, sollten sie bei der Hymne schweigen.

Der iranische Kapitän Ehsan Hajsafi hatte am Sonntag sein Beileid für die trauernden Familien der Opfer im Iran ausgedrückt. Die Mannschaft habe zu akzeptieren, dass die Bedingungen im Land nicht gut und die Menschen nicht glücklich seien. Darüber seien sich die Spieler bewusst.

Auch solidarische Gesten im Stadion

Der iranische Stürmer Mehdi Taremi hatte vor dem Turnier erklärt, die Mannschaft wolle sich in Katar nicht von den Protesten in der Heimat beeinflussen lassen. "Wir haben auch andere Aufgaben gegenüber der iranischen Gesellschaft, hier aber ist unsere Konzentration auf dem Fußball", sagte er.

Vor Spielbeginn hatten vereinzelt auch iranische Fans ihre Solidarität mit den Protesten in ihrem Heimatland ausgedrückt. Im Chalifa International Stadion waren Anhänger mit iranischen Trikots und der Aufschrift "Frauen, Leben, Freiheit" zu sehen. Die iranische Regierung habe Frauen und Kinder getötet, sagte ein aus dem Iran angereister Fan, der seinen Namen nicht nennen wollte.

Die Proteste verdienten Unterstützung. Auf seinem Iran-Trikot trug er den Namen des früheren Bundesliga-Profis Ali Karimi. Der 44-Jährige hatte sich solidarisch mit den Protesten gezeigt. Andere wollten sich nicht äußern. "Kein Kommentar", sagte ein junger Fan auf die Frage nach den Protesten im Iran. Er trug ein Leverkusen-Trikot des iranischen Stürmers Sardar Azmoun.

Bei den landesweiten Protesten im Iran sind bisher nach Schätzungen von Menschenrechtlern mindestens 360 Menschen getötet worden.

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