Die Herausforderung Marokko nimmt der 54-Jährige entspannt lächelnd an: "Wir werden versuchen, sie zu entschlüsseln, Chancen zu kreieren und Tore zu schießen."
Olivier Giroud (4 Tore) und Mbappe (5) sind die beiden bis zum Halbfinale besten Torschützen des Turniers. Den Engländern war es aber - aus französischer Sicht - gefährlich oft gelungen, insbesondere Mbappe aus dem Spiel zu nehmen.
Duell der "Halbbrüder" zwischen Mbappe und Hakimi
Eine Aufgabe, die am Mittwoch Achraf Hakimi übernehmen soll und damit just ein Teamkollege Mbappes bei Paris Saint-Germain. Als "Halbbrüder" bezeichnete die französische "L'Équipe" die beiden.
Im Internet kursierte in den vergangenen Tagen ein Video des Duos im leeren Education City Stadion zu Jahresbeginn. Mbappe und Hakimi blödeln herum, der Franzose sagt das Spiel gegeneinander praktisch voraus.
Es werde sein Herz brechen, aber er müsse seinen Freund "zerstören", sagte Mbappe lachend. Hakimi lacht auch. Als Rechtsverteidiger wird der Marokkaner praktisch über die gesamte Spieldauer auf den Linksaußen Mbappe treffen. "Er kennt ihn besser als ich", sagt Regragui. "Er trainiert jeden Tag mit ihm."
Frankreich erwartet "feindselige Atmosphäre"
Gar nicht richtig trainierten am Dienstagnachmittag Frankreichs Verteidiger Dayot Upamecano und Mittelfeldmann Adrien Rabiot. Beide absolvierten drinnen nur ein leichtes Programm und sind damit für Mittwoch fraglich. Als Ersatz bieten sich Ibrahima Konate in der Defensive und etwas weiter vorne Youssouf Fofana an.
Mit Blick auf die Zehntausenden Unterstützer Marokkos bei der WM erwartet Frankreichs Kapitän Hugo Lloris eine "feindselige Atmosphäre. Das wird hart, aber wir müssen fokussiert bleiben", sagt der 35-jährige Tormann.
Marokko wurde bisher bei all seinen Spielen in Katar von zahlreichen Fans unterstützt, Frankreich kann dagegen im Vergleich auf weniger Anhänger hoffen.
"Sie haben eine große Unterstützung, es wird sehr laut", prophezeit Deschamps. In den Partien gegen Spanien und Portugal hatten die marokkanischen Fans den Gegner bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. "Aber das haben wir den Spielern gesagt, das gehört dazu. Wenn man sich auf so ein Spiel vorbereitet, bereitet man sich auch auf die Atmosphäre vor", sagt Deschamps.
Marokkos besondere Beziehung zu Frankreich
Gemeinsam mit den Anhängern aus Brasilien und Argentinien seien die marokkanischen Fans die "besten der Welt", meint wiederum Regragui, der die Außenseiterrolle zwar annimmt. Im Grunde ist sie ihm aber herzlich egal. "Wir sind hungrig, ich weiß nicht, ob das ausreicht, aber ich hoffe es."
Die besondere Geschichte zwischen den Marokkanern und Frankreich kommt noch dazu. Über eine Million Menschen aus der marokkanischen Diaspora in Europa lebt in Frankreich. Regragui ist wie Stürmer Sofiane Boufal und Kapitän Romain Saïss in Frankreich geboren.
Schon nach den Siegen in den vorausgegangenen K.o.-Runden hatten Tausende in etlichen Städten Europas gefeiert - und teilweise randaliert. Entsprechend hoch dürften mancherorts die Sicherheitsvorkehrungen sein.