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F1-Boss kontert Hamilton-Kritik

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Der Auftakt der neuen Formel-1-Saison in Australien wurde zur Farce. 

Nach dem freiwilligen Startverzicht von McLaren infolge des ersten Corona-Falls im Team am Donnerstag folgten stundenlange Verhandlungen über die Durchführung bzw. Absage des ersten Saisonrennens in Melbourne. Während sich die Teams gegen ein Rennen aussprachen, sollen die Veranstalter für ein Abhalten des GPs plädiert haben. 

Erst kurz vor dem ersten Training am Freitag zogen die Verantwortlichen die Notbremse und sagten den Grand Prix ab

Schon zuvor wurde angesichts der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus Kritik am Festhalten des Saisonauftakts laut, unter anderem von Lewis Hamilton. Der sechsfache Weltmeister warf den Verantwortlichen Geldgier vor. 

"Ich denke, wenn Geld die Welt regiert, hätten wir diese Entscheidung heute nicht getroffen", entgegnet F1-Boss Chase Carey in einer im Zuge der Absage einberufenen Pressekonferenz im Albert Park.

"Ich denke nicht, dass die Verträge hier ausschlaggebend waren", sagt der US-Amerikaner mit Nachdruck.

Carey: "Es war richtig, hierher zu kommen"

Dass der Grand Prix - wie so viele andere Sportevents weltweit - nicht schon im Vorfeld abgesagt wurde, erklärt Carey wiefolgt: 

"In der Vorlaufzeit, als wir die Entscheidung getroffen haben, hierherzukommen, wurden hier noch große Events abgehalten. Die Situation in Australien ist natürlich ganz anders als die in den USA oder in Europa. Ich denke, wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen, hierher zu kommen. Wir haben das Gefühl, dass wir mit all unseren Partnern gut zusammengearbeitet haben um zu dieser Entscheidung zu kommen."

Angesichts der weltweiten Entwicklungen in den letzten Tagen hält der F1-Boss aber fest: "Im Nachhinein siehst du die Dingernatürlich immer anders."

Saisonstart erst im Juni?

Wo und wann die Formel-1-Saison nach der Australien-Absage startet, ist noch völlig ungewiss. 

Der kommende Grand Prix in Bahrain am 22. März wird im besten Fall und aus Sicherheitsgründen vor leeren Rängen ausgetragen, wackelt aber ebenso wie die anschließend angesetzte Vietnam-Premiere in Hanoi am 5. April. 

Die Formel 1 musste wegen der Epidemie bereits das für den 19. April in China geplante Rennen verschieben. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus und der Beschränkung für Massenveranstaltungen auch in Europa erscheint sogar erst der Grand Prix in Aserbaidschan am 7. Juni in Baku als möglicher Saisonstart.

Nach Ansicht von Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist der Saisonauftakt in der Königsklasse jedenfalls nur schwer absehbar.

"Wir haben Pläne, die Saison wieder aufzubauen, und wir versuchen, so viele der verlorenen Rennen wie wir nur können unterzubringen", erklärt der frühere Technikchef bei Michael Schumachers Ferrari-Team. Die Menschen müssten nun "einige Toleranz" zeigen, was den Aufbau dieser Formel-1-Saison betreffe.

Brawn war auch maßgeblich in die Absage des Australien-Rennens am Sonntag involviert. 

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