Der Pole hatte im Zweikampf gegen den Monaco-GP-Sieger 2004 Pech. Weil Trulli Kubica im Spurt auf die Haarnadel-Kurve (Kurve 11) abdrängte, knallte dieser ungebremst in die Betonwand. Der F1.07 zerbrach spektakulär, Kubica schlitterte ohne Kontrolle über den Boliden quer über die Fahrbahn und kam an der Leitplanke in Seitenlage zum Erliegen.
Die bangen Minuten unterstrich der ehemalige F1-Kommentator Jacques Schulz mit den Worten: "Mensch, rühr dich. (Dieser Unfall, Anm.) ist der pure Formel-1-Horror." Was zu dem Zeitpunkt noch keiner wusste: Kubica hat wohl alle Schutzengel auf einen Schlag aufgebraucht und kam ohne Langzeit-Folgen davon. Hamiltons Premieren-Sieg wurde da fast zur Nebensache.
Nach dem Erfolg 2010 raste Hamilton auch 2012 aufs oberste Podest. Damit entschädigte er sich auch persönlich für das Aus im Regen-Chaos 2011, als er mit McLaren-Teamkollege Jenson Button kollidierte.
Seit dem Beginn der Hybrid-Ära machte Hamilton noch kürzeren Prozess mit der Konkurrenz: Nur die Rennen 2014 und 2018 gewann nicht der Mann aus dem britischen Stevenage.
Sennas Helm machte Hamilton sprachlos
Für Hamilton ist der Circuit Gilles Villeneuve nicht nur aufgrund seines ersten F1-Sieges besonders. Der siebenfache Weltmeister stellte beim Qualifying zum Kanada-GP 2017 den Pole-Position-Rekord von Vorbild und F1-Legende Senna ein.
Bei der Zeremonie zur Egalisierung der 65 ersten Startplätze von Senna erhielt Hamilton einen im Rennen getragenen gelben Helm des dreifachen Weltmeisters. Unvergessen bleibt die Sprachlosigkeit des Mercedes-Piloten, der nicht mehr als ein unbegreifliches "Wow" über die Lippen bekam.
Das Rennen gewann der 103-fache GP-Sieger zum sechsten Mal klar vor seinem damaligen Teamkollegen Valtteri Bottas und Ex-Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo.
Als Hamilton als Zweiter ins Ziel fuhr und trotzdem gewann
Der Kanada-GP 2019 gehört definitiv zu einem der diskussionswürdigsten in der modernen Formel-1-Geschichte.
Eigentlich überquerte Hamilton hinter Ferrari-Pilot Sebastian Vettel den Zielstrich, doch weil der Deutsche eine Fünf-Sekunden-Strafe erhielt, wurde Hamilton zum Sieger erklärt.
Inmitten des Trubels und der Diskussionen ging Hamiltons Rekord beinahe unter: Die Bestmarke in Punkto Kanada-Erfolgen von Michael Schumacher, der bis dahin alleiniger Spitzenreiter in der Siegerliste war (7x), wurde vom einstigen Kontrahenten egalisiert.
Ob es Hamilton noch schafft, sich mit dem achten Sieg den alleinigen Rekord zu sichern, wird sich weisen.