Strategie entscheidet über Rang zwei
"Wir haben es geschafft", freut sich Leclerc. "Ein wirklich gutes Rennen."
Für Verstappen ist es der insgesamt 35. Grand-Prix-Sieg. "Es wird schwer, so etwas noch einmal zu wiederholen", sagt der Doppel-Weltmeister über sein außergewöhnliches Jahr 2022, in dem Leclerc nur bis zum Sommer wie eine ernsthafte Gefahr für ihn ausgesehen hat.
Verstappen kontrolliert das Rennen nach dem Start von der Pole Position vor Perez souverän. Die Hierarchie dahinter scheint festzementiert, ist doch das Ferrari-Duo Leclerc und Carlos Sainz nicht in Gefahr durch die dahinter fahrenden Mercedes von George Russell und Lewis Hamilton.
Nach der 33. Runde holt sich Perez als erster Pilot im Feld zum zweiten Mal neue Reifen ab und eröffnet dadurch Leclerc eine Strategie-Chance. Der Monegasse bleibt auf der Strecke und muss hoffen, dass Perez nicht mehr entscheidend nahe kommt.
Das geht auf, zumal der Mexikaner Perez am Ende auch durch zu überrundende Autos aufgehalten wird.
Emotionale Abschiede, nicht alle erfolgreich
Vor dem Rennen zollt die Formel-1-Gemeinde dem Abschied nehmenden Sebastian Vettel gebührend Tribut. Die Fahrerkollegen stehen für den viermaligen Weltmeister Spalier, "DANKE SEB" steht auf einem Plakat in der Startaufstellung geschrieben. Dazu gibt es am Sonntag eine Illustration des Aston-Martin-Piloten. Vater Norbert Vettel kann seine Tränen vor dem Start kaum verbergen.
Vettel absolvierte in Abu Dhabi sein 299. und letztes Formel-1-Rennen und belegt den zehnten Platz. Er will künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und sich Projekten abseits der Motorsport-Königsklasse zuwenden. Der Hesse, der seine erfolgreichste Zeit bei Red Bull verbrachte, hat sich seit einigen Jahren den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz verschrieben.
Das letzte Rennen zumindest für einige Zeit war es in Abu Dhabi auch für Vettels ehemaligen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo, der kein Cockpit für 2023 fand. Der Australier kommt auf den neunten Platz vor Vettel. Mick Schumacher sagt bei Haas nach zwei Jahren mit Rang 16 auf Wiedersehen, Nicholas Latifi macht bei Williams mit einem Ausfall Schluss. Dazu halten sich Gerüchte, dass auf der operativen Ebene Mattia Binotto als Ferrari-Teamchef seinen Hut nehmen muss.