Schumacher war Hamilton-Wegbereiter
Die Bestmarke von 91 Siegen war gleichsam mit dem Gütesiegel für die Ewigkeit versehen, als Schumacher endgültig von der Formel-1-Bühne abtrat. Vor acht Jahren war das, als in der Schaltzentrale des Werksteams Mercedes die Entscheidung gefällt wurde, die Zusammenarbeit mit dem Deutschen nicht zu verlängern und Hamilton als seinen Nachfolger zu engagieren.
Einsam thronte Schumacher bei seinem Abgang in den meisten statistischen Kategorien an der Spitze. Der Franzose Alain Prost war mit 51 Siegen die Nummer zwei, Hamilton hatte damals 21 Grands Prix gewonnen. Für den Briten endete nach der Saison 2012 nach 15 Jahren die Partnerschaft mit McLaren und seinem Ziehvater Ron Dennis.
Was Hamilton seinerzeit nicht wissen konnte: Mit seinem Wechsel zu Mercedes legte er den Grundstein für eine Karriere, die er sich in seinen kühnsten Gedanken nicht hätte vorstellen können. "Was Michael geschafft hat, ist einzigartig. Es kann nicht mein Ziel sein, ihn zu erreichen", sagte er einmal.
Rekorde sind da, um gebrochen zu werden
Es ist wohl Fügung, dass Schumacher an der Basis von Hamiltons Höhenflügen stand und sozusagen den Weg planierte für den Mann, der seine Rekorde eines Tages brechen sollte.
Der siebenmalige Weltmeister hat seinen Teil zur Aufbauarbeit beigetragen, die Hamilton und die Techniker dank stetiger Optimierung unter der Führung des österreichischen Tandems Niki Lauda und Toto Wolff zur einer Dominanz weiterentwickelt haben, die in der Formel 1 ihresgleichen sucht. Einzig die Schumacher-Ära bei Ferrari zu Beginn dieses Jahrtausends kann man ansatzweise damit vergleichen.
Mit seinem Erfolg im elften WM-Rennen näherte sich Hamilton auch wieder dem siebenten WM-Triumph und der nächsten Rekordmarke von Schumacher. "Wer hätte gedacht, dass das je aufgeholt wird", meint Wolff zunächst einmal zu dem Meilenstein von 91 Siegen. "Andererseits sind Rekorde da, um zu gebrochen zu werden, und eines Tages wird auch jemand den Lewis-Rekord brechen, der vielleicht heute im Kindergarten ist."