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Nach Melbourne-Chaos: Formel 1 geht in willkommene Pause

Nach Melbourne-Chaos: <a href='/de/daten/news/formel-1/formel-1/' class='tag'>Formel 1</a> geht in willkommene Pause Foto: © getty

Die Formel 1 hat sich am Sonntag in eine dreiwöchige Pause begeben, eine nach den Turbulenzen von Melbourne durchaus willkommene.

Der dramatische Grand Prix von Australien hatte vieles zu bieten, für nicht wenige zu viel. Gewohnt war der Sieg durch einen Red Bull, nach dem Erfolg von Sergio Perez in Saudi-Arabien war nun wieder Max Verstappen an der Reihe. Das war aber schon fast die einzige Konstante in einem Grand Prix, in dem etliches lange Zeit ungewiss schien.

Kollisionen, Rote Flaggen, lange Wartezeiten und Neustarts sorgten bei den Zuschauern neben Verwirrung zwar auch ein bisschen für Unterhaltung, über deren Balance mit dem Faktor Sicherheit wird es bis zum Rennen in Baku allerdings Diskussionsstoff geben. Die Rennleitung traf zweifelhafte Entscheidungen, unter Kritik stand vor allem die zweite rote Flagge. Es folgte eine ereignislose, vom Safety Car angeführte Zieldurchfahrt.

Alpine steht vor Schwierigkeiten

"Es sieht danach aus, als ob es nur um die Show ging, und sie die Show nur noch ein bisschen aufregender machen wollten", reagierte etwa Lando Norris darauf. Der McLaren-Pilot stieg als Sechster noch recht gut aus dem Durcheinander aus, sein Stallkollege und Lokalmatador Oscar Piastri begeisterte die Zuschauer mit Rang acht. Weniger gut lief es für das Alpine-Duo Pierre Gasly und Esteban Ocon. Sie kollidierten im Chaos nach dem Restart und blieben so als 13. und 14. ohne Zähler.

Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer hatte dadurch noch ein anderes Problem: "Das wird teuer. Ich weiß nicht, ob wir die Teile bis zum nächsten Rennen parat haben." Auch andere Boliden wurden in Mitleidenschaft gezogen. So hat die Nichtdurchführung des China-Grand-Prix aus Corona-Gründen auch etwas Gutes, gibt es mehr Zeit zum Wundenlecken. Laut Verstappen hätte so mancher Crash verhindert werden können, die zweite rote Flagge habe zu Verwirrung geführt und die Zwischenfälle provoziert.

Zweifellos ist die Popularität der Formel 1 jedenfalls im Steigen begriffen, nicht zuletzt durch die Netflix-Serie "Drive to Survive". 440.000 Zuschauer an der Strecke über die Woche bedeuteten einen Besucherrekord für den Albert Park. Nicht alle von ihnen nahmen es freilich mit den Sicherheitsvorschriften so genau, etliche strömten zu früh auf die Strecke und brachten damit sich und andere in Gefahr. Außerdem wurde ein Zuschauer von einem von Kevin Magnussens Haas wegfliegenden Teil leicht verletzt.

Hamilton "fühlt sich immer noch unwohl"

Rekordweltmeister Lewis Hamilton wiederum durfte das Rennen für sich als erfolgreich abhaken. "Wenigstens konnte ich Max mal überholen", sagte der Brite nach seinem zweiten Platz. Kurz nach dem Start war der 38-Jährige am 13 Jahre jüngeren Weltmeister vorbeigezogen und führte später sogar kurz. Platz zwei fühlte sich im weiterhin störrischen Mercedes fast wie ein Triumph an. "Das war sehr unerwartet", sagte der Routinier vor der Abreise aus Down Under.

Von einer Trendwende wollte Hamilton aber noch nichts wissen. "Ich fühle noch keine Verbindung zum Auto, ich fühle mich immer noch unwohl", sagte er, gibt aber die Jagd auf Red Bull noch lange nicht auf: "Wir können die Lücke schließen. Es ist ein weiter Weg, aber nicht unmöglich." Aktuell näher dran an Red Bull ist nach seinem dritten dritten Platz in Serie im Aston Martin Fernando Alonso, dessen Konnex zu Österreich nach der Trennung von einer steirischen TV-Moderatorin künftig wegfällt.

Zumindest vorerst jedenfalls fährt Red Bull weiter in einer eigenen Liga. Verstappen zog früh im Rennen auch schnell wieder an Hamilton vorbei und feierte ungefährdet seinen ersten Erfolg in Melbourne. "Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht", befand Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff trotzdem. Bitter wog freilich der Ausfall von Hamiltons Teamkollegen George Russell, während Perez im zweiten Red Bull vom letzten Startplatz auf Rang fünf fuhr und nun 15 Punkte hinter Verstappen rangiert.

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