Zuletzt stand der 21-jährige Neuseeländer auf dem Red Bull Ring wieder als Ersatzfahrer für die Red-Bull-Teams bereit.
"Zweikampf Honda gegen Toyota ist sehr intensiv"
"Ich lebe weiter in Großbritannien und fliege zu den Rennen bzw. Tests hin und her. Die Rennen der Super Formula passieren mit großen zeitlichen Abständen, und ich kann die Zeit hier in Europa für meine Simulatorarbeit bei Red Bull Racing nützen. Und ich kann bei 50 Prozent der F1-Rennen dabei sein. In Japan zu leben wäre zu umständlich. Mehr als eineinhalb Wochen war ich noch nicht durchgehend in Japan", erzählt Lawson.
Der den Vergleich zwischen SF und F2 so beschreibt: "In der Super Formula sind die Fahrer weitaus routinierter und auch älter als in der Formel 2, manche fahren schon zehn Jahre in dieser Meisterschaft. Und der Zweikampf Honda gegen Toyota ist ein sehr intensiver. Jeder Hersteller reizt die Möglichkeiten aus. Die Fahrer werden absolut gleichbehandelt, das läuft in meinem Team sehr fair ab. Da gibt es keine Klagen."
Zur Saison (bisher nie schlechter als Fünfter) meint er: "Sie begann mit dem Auftaktsieg sehr gut, dann verlor ich die Gesamtführung und halte nun Platz zwei. Wir haben noch vier Rennen, nur eine Strecke davon ist für mich neu, nämlich Motegi."
Dass sein Ziel der Titel ist, daran lässt Lawson keine Zweifel: "Der einzige Ausgang, mit dem ich voll zufrieden wäre, ist der Gewinn der Meisterschaft. Ich bin dafür in ganz guter Position. Zu Saisonbeginn war alles neu, ich konnte auch meine Gegner nicht einschätzen. Aber ich bekam einige Ratschläge für die Serie von Pierre Gasly (wurde dort 2017 Vizemeister, Anm.), sehr viele auch von meinem Landsmann und Red-Bull-Kollegen Nick Cassidy, der diese Serie 2019 gewinnen konnte. Er war sehr hilfreich mit seinen Ratschlägen."
"DTM-Jahr war sehr lehrreich für mich"
Abgesehen vom umstrittenen Norisring-Finale, das ihn den Titel kostete, blickt Lawson positiv auf die DTM 2021 zurück: "Das Jahr in der DTM war sehr lehrreich für mich. Ich arbeitete erstmals mit einem Herstellerteam zusammen, die Kombination Ferrari-AF Corse-Red Bull war bemerkenswert. Die Arbeit mit einem Werksteam gibt es in der Formel 2 nicht. Da ist es ein großer Sprung in die Formel 1."
Zu jenen, die Lawson zu dessen Leistungen dort applaudierten, gehörte auch der damalige Serienchef Gerhard Berger: "Liam hat mich insgesamt und besonders beim Überholen beeindruckt. Er hat was drauf."
Der Ausblick ist bisher einer in die Glaskugel. Lawson sagt dazu: "Ich habe keine Ahnung, wo ich 2024 fahren werde. Jetzt geht es um das bestmögliche Resultat in der Super Formula. Ich wohne ein paar Minuten von Red Bull Racing entfernt in Milton Keynes, das ist ein Vorteil, weil ich schnell für Simulatorarbeit vor Ort sein kann. Ich habe da seit zwei Jahren ziemlich viel Erfahrung. Ich bin dadurch bestens vorbereitet, sollte der Ruf in die Formel 1 kommen. Eventuelle Freitag-Trainingseinsätze sind noch keine fixiert. Aber ich hoffe sehr, dass welche kommen werden."