Damit war der Grazer wohl nicht alleine, bei Red Bull traute Verstappen offenbar niemand eine 1:28er-Zeit zu. "Bitteschön, eine 1:28", lachte der Saison-Dominator kurz nach seiner 29. Karriere-Pole am Funk und schwärmte vom ersten Sektor, der "wirklich Spaß" gemacht habe.
"Von unserer Seite war das bislang ein unglaubliches Wochenende. Besonders im Qualifying, wo du bis ans Limit pushst, hat es sich richtig toll angefühlt", meinte der Niederländer kurz danach.
Die schlechte Performance in Singapur - Verstappen kam nicht über Rang fünf hinaus und stand heuer erstmals nicht am Podium - habe "ihn schon echt gestört, aber auch die Kommentare", erklärte Marko. Manch einer erhoffte sich bereits das Ende der Red-Bull-Dominanz, doch weit gefehlt.
"Wir hatten natürlich ein schlechtes Wochenende in Singapur", sagte Verstappen, der angestachelt in das Japan-Wochenende ging. "Aber schon bei den Vorbereitungen haben wir gemerkt, dass das hier eine gute Strecke sein würde. Du weißt nie wie gut, aber von der erste Runde an lief es richtig toll."
Marko betonte: "Er hat jetzt gezeigt, wer der Schnellste und Beste ist."
Einen Vorteil hat McLaren
Nun müsse man schauen, dass der Doppel-Weltmeister seine Emotionen "im Rennen halbwegs im Zaum behält, denn der Reifenverschleiß ist extrem hoch und es wird sicher schwierig, mit zwei Stopps durchzukommen", warnt der 80-Jährige.
Die Strategie für den Grand Prix, in dem Red Bull die Konstrukteurs-Wertung gewinnen kann, sofern zumindest ein Punkt mehr als Mercedes geholt und nicht mehr als 24 Zähler auf Ferrari eingebüßt wird, ist klar: "Ich hoffe, wir gewinnen den Start, dann könnte Max sein Tempo entsprechend variieren."
Falls es in Suzuka noch wärmer werden sollte - im Qualifying lag die Streckentemperatur bei 39 Grad - hätte McLaren einen Reifenvorteil, glaubte Marko. "Sie haben noch zwei neue Sätze der harten Reifen, wir nur einen." Aber: "Wenn es Zwei-Stopp ist und wir nach dem Start vorne sind, glaube ich, dass wir das Rennen gewinnen."