Ferrari und Mercedes müssen sich hinten anstellen
Ferrari-Pilot Charles Leclerc wurde Vierter, knapp vor Vorjahressieger Carlos Sainz im zweiten Ferrari. Dahinter platzierte sich das britische Mercedes-Duo George Russell und Lewis Hamilton. Die Abstände hinter Verstappen waren allerdings knapp, das sprach auch Toto Wolff an.
"Wir haben heute das Unglück des Tüchtigen gehabt, aber einen großen Schritt nach vorne gemacht von der Pace", sagte der Mercedes-Boss. Williams-Pilot Alexander Albon, in den drei Trainings auf den Plätzen drei, drei und zwei, geht beim 800. Grand Prix des britischen Rennstalls von Startplatz acht ins Rennen.
Bei Red Bull, dem einmal mehr dominierenden Team, klafft dank Max Verstappen, die wie so oft in dieser Saison, eine Lücke zur Konkurrenz: Verstappen jubelte über seine insgesamt 27. Pole Position.
"Ein toller Tag, ich freue mich auf morgen", sagte Verstappen. "Es war schon ein verrücktes Qualifying, hektisch und rutschig, speziell in Q1 und Q2." Teamkollege Sergio Perez erlebte indes sein nächstes Quali-Desaster, der Mexikaner verpasste zum fünften Mal in Serie die Top Ten und startet von Platz 16.
"Weil ich so lange vorne in der Boxengasse gewartet habe, ist die Temperatur aus den Reifen draußen gewesen", erklärte Perez und zeigte Einsicht. "Das war heute ein ganz schwaches Qualifying. Bei diesem Wetter habe ich Probleme mit dem Auto gehabt und da muss ich herausfinden, warum das so war."
Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko zeigte Verständnis: "Er war nicht im richtigen Moment draußen, das war recht unglücklich. Wir wollten ihn so schnell wie möglich draußen haben, weil die Regenwahrscheinlichkeit da war. Er hat den Bonus, dass er immer gute Rennen abliefert."
"Froh, dass Hamilton nicht neben Verstappen steht"
Für eine kleine Schrecksekunde sorgte Verstappen, der beim Rausfahren aus der Box ohne Traktion leicht in die Mauer crashte und seinen Frontflügel zerstörte. "Es hat nur den Frontflügel verbogen, Gott sei Dank haben wir einen zweiten dagehabt. Das hat für einige Aufregung gesorgt", betonte Marko.
Das Team sei auch froh, dass Hamilton nicht neben Verstappen stehe, das sei schon "eine Beruhigung". Damit spielte der Steirer auf den Crash der beiden Ausnahmepiloten in Silverstone vor zwei Jahren in der ersten Runde an, als Verstappen ausschied und Hamilton noch das Rennen gewann.
In der WM-Gesamtwertung führt Verstappen bereits 81 Punkte vor Perez. Alonso fehlen 98 Zähler auf den Spitzenreiter, Hamilton liegt 123 Punkte zurück.
Für Red Bull geht es auf dem Traditionskurs in Silverstone um den elften Sieg in Serie, womit der Austro-Rennstall den 35-jährigen Rekord von McLaren aus der Saison 1988 egalisieren würde. Verstappen feierte heuer sieben Erfolge in neun Rennen und gewann zuletzt fünfmal hintereinander, Perez triumphierte zweimal.