Der Ausfall von Aston-Martin-Pilot Lance Stroll stellte die Dynamik des Rennens noch einmal auf den Kopf. Perez musste seinen zuvor erfahrenen Vorsprung erneut verteidigen. "Das Safety Car hat wahrscheinlich dann doch dafür gesorgt, dass wir das noch hätten verlieren können", sagte Perez.
Teamchef Horner stieß ins gleiche Horn. "Wir haben den Job im ersten Stint erledigt, aber dann kam wieder das Safety Car." Kritik an der Rennleitung war, ob des Ergebnisses, natürlich kein Thema. Obwohl Stroll, der sein Fahrzeug in eine Bucht mehrere Meter abseits der Strecke stellte, wohl für keinen Fahrer eine ernsthafte Gefahr darstellte.
"Wir sind hochzufrieden, das war ein super Rennen", ordnete Motorsport-Chef Helmut Marko das Rennen ein. Besonders beeindruckt war der Grazer natürlich von Siegfahrer Perez. "Seit er bei uns ist, steigert er sich von Jahr zu Jahr, und das spiegelt sich ja jetzt wider", so Marko.
Perez selbst hatte in einer ersten Analyse dagegen mit Eigenkritik nicht gespart. Es sei härter als erwartet gewesen, sagte der Mexikaner. Der Start sei ihm misslungen, daran wollte er arbeiten, richtete Marko "Sky"-Experten aus.
Schnellste Runde? "Das ist Max!"
Bis zur letzten Runde war Perez auch die schnellste Rundenzeit sicher, die die Führung in der WM-Wertung bedeutet hätte. Dazu kam es aber nicht. Max Verstappen setzte in der letzten Runde noch einen drauf und behauptete den Platz an der Sonne. Der Niederländer entschloss sich dazu, obwohl das vom Team eigentlich nicht gewollt war.
"Das konnten wir nicht kontrollieren. Das ist Max", zuckte Marko im "ORF" nur mit den Schultern. Dem vorausgegangen sei ein interner Wettkampf über Funk. "Die haben beide permanent gefragt: Wer hat die schnellste Runde? Und Max hat natürlich bis zum letzten Augenblick gewartet, damit Perez nicht mehr kontern konnte", erklärte Marko die Taktik des Weltmeisters.
Immerhin hielt sich der Niederländer daran, Perez nicht mehr anzugreifen. "Wir haben gesagt: Fünf Runden vor Schluss, fünf Sekunden Abstand, das ist klar, dass man das nicht aufholt", sagt Marko. "Oder wenn man es aufholt, kann man nicht überholen. Das haben beide kapiert", ergänzt Red Bulls Motorsportchef. Die schnellste Runde zu fahren habe man Verstappen hingegen nicht verbieten können.
Verstappen: "War eine gute Aufholjagd"
Verstappen, der das Qualifying am Samstag aufgrund von Antriebsproblemen abbrechen musste, startete das Rennen auf Position 15. Auch mithilfe der Safety-Car-Phase machte der Niederländer insgesamt 13 Positionen gut.
Im ersten Sektor habe der Weltmeister veruscht dranzubleiben, sei aber ziemlich gerutscht. Dann erst habe er sich einen Fahrer nach dem anderen "geschnappt" und so seinen Renn-Rhythmus gefunden. "Es war eine gute Aufholjagd. Ich freue mich über das Podium", bilanzierte Verstappen. "Ich war Zweiter und es war hinten dran ein guter Abstand, dann haben wir entschieden, dass wir es in dieser Order belassen."
Die schnellste Rundenzeit in der letzten Runde ließ sich der Weltmeister aber nicht nehmen, Teamorder hin oder her. Schließlich ging es im stallinternen Duell um die WM-Führung.
Die hat der Niederländer nun um einen Punkt vor seinem Teamkollegen weiterhin inne.