Dennoch lässt die Dominanz von Vorjahres-Sieger Verstappen die Chance auf eine erneute Überraschung gering erscheinen. Der Niederländer, der nach 13 von 22 Rennen einen beträchtlichen Vorsprung von 138 Punkten auf seinen Teamkollegen Sergio Perez hat, gewann den Großen Preis von Italien im vergangenen Jahr vom siebenten Startplatz aus. Der Sieg war der erste Podestplatz Verstappens in Monza.
Mittlerweile scheint es auch nicht mehr ausgeschlossen, dass Red Bull alle Saisonrennen für sich entscheidet. Dies ist bisher in einer Saison mit mehr als 10 Rennen noch keinem Team gelungen. Ausgerechnet Monza erwies sich 1988 als Stolperstein für McLaren, das in diesem Jahr 15 von 16 Rennen gewann. Der österreichische Ferrari-Pilot Gerhard Berger feierte damals vier Wochen nach dem Tod von Enzo Ferrari vor seinem Teamkollegen Michele Alboreto einen emotionalen Sieg.
Insgesamt durften die motorsportverrückten Tifosi 19 Ferrari-Siege in Monza bejubeln. Keinem anderen Team gelangen mehr Erfolge bei dem Highspeed-Rennen. Von der einstigen Dominanz im Formel-1-Zirkus und auf der Heimstrecke ist Ferrari aktuell aber meilenweit entfernt. Der letzte Sieg in Monza gelang Leclerc 2019, in der WM-Wertung liegen der Monegasse und Teamkollege Carlos Sainz lediglich auf den Plätzen sechs und fünf.
Ferrari mit spezieller Lackierung
Teamchef Frédéric Vasseur, der erstmals mit Ferrari den Großen Preis von Italien in Angriff nimmt, zeigte sich dennoch optimistisch: "Wir wollen das Wochenende in jeder Hinsicht perfekt gestalten, damit die Fahrer alles aus unserem Paket herausholen können." Beim Heimrennen wird die Scuderia wieder mit einer speziellen Lackierung antreten. Dieses Jahr ist es eine Hommage an den siegreichen Ferrari 499P, mit dem der Rennstall bei den 24 Stunden von Le Mans triumphiert hat.
Erfreuliche Nachrichten gab es vor dem 14. Saisonrennen aus dem Mercedes-Lager. Der Rennstall verlängerte die Verträge von Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Teamkollege George Russell bis Ende 2025. (alle Infos>>>) "Wir verfolgen weiterhin unsere Träume, wir kämpfen weiter, egal wie groß die Herausforderung ist, und wir werden wieder gewinnen", sagte Hamilton, der ebenso wie Michael Schumacher bereits fünf Mal in Monza gewonnen hat.
Letzte Station in Europa
Monza ist das letzte Rennen in Europa vor einer Tour durch Asien, Amerika sowie den Nahen Osten und das erste Saisonrennen in Italien, nachdem Imola im Mai wegen Überschwemmungen abgesagt worden war. Die 1922 erbaute Strecke hat lange Geraden und nur elf Kurven. Die Piloten erreichen Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 350 km/h.
An diesem Rennwochenende wird auch zum zweiten Mal das Format der "alternativen Reifenzuteilung" erprobt, bei dem die Teams nur elf Reifensätze pro Fahrer zur Verfügung haben - drei harte und jeweils vier mittlere und weiche.