Der Vorjahressieger habe trotzdem nicht aufgesteckt, "den Kopf unten behalten und versucht, vom Anfang des Rennens bis zum Ende so hart zu pushen, wie es nur möglich war", erläutert der Südafrikaner, der wirklich zufrieden damit war, "wie das Motorrad funktionierte."
Zwar verlor er früh den Anschluss an die absolute Spitzengruppe, doch Binder fand mit Rennverlauf zu seinem Rhythmus und war in manchen Phasen sogar gleich schnell wie Sieger Francesco Bagnaia.
Die große Angst vor dem Ausfall
Sein gutes Rennen geriet in den Schlussrunden aber in Gefahr.
"Es waren noch fünf Runden zu fahren, als ich anfing, starke Vibrationen vom Vorderreifen zu bekommen, und es wurde von Runde zu Runde schlimmer. Das hat das Ende meines Rennens wirklich ruiniert, weil ich so besorgt war, dass irgendetwas passieren könnte", seufzt Binder.
Am Ende des Tages sei er einfach nur dankbar, dass er "es nach Hause geschafft" habe. Dass man sich bei der Reifenwahl verpokert hat, glaubt Beirer nicht.
Beirer lobt Binders unbändigen Willen
"Die Reifenwahl war richtig, weil man hat gesehen, dass die Fahrer auf den Soft-Reifen richtig unter Druck gekommen sind", betont der Deutsche.
"Brad ist trotzdem ein Kämpfer vor dem Herren, der gibt nicht auf."
"Es lag nicht am Reifen, wir hatten hier einfach nicht die Performance, damit es reicht, um unter die Top 5 zu fahren", muss er neidlos anerkennen, dass für KTM aktuell einfach nicht mehr möglich ist. "Deshalb war für Brad auch nicht mehr drin."
Trotzdem ist er stolz auf seinen Schützling und lobt dessen unbändigen Willen, alles zu geben: "Brad ist trotzdem ein Kämpfer vor dem Herren, der gibt nicht auf."
Oliveira: "Super schönes Wochenende" trotz enttäuschendem Rennen
Ebenfalls ein "schwieriges Rennen" erlebte Miguel Oliveira.
Der Portugiese ging von Rang 17 in die 28 Runden am Red Bull Ring und sammelte mit Platz zwölf immerhin vier Punkte. "Ich habe mein Bestes gegeben, um einige Positionen gutzumachen, aber ich bekam schon bald Probleme mit dem Hinterreifen", ärgert sich der 27-Jährige.
Er musste daraufhin seinen Fahrstil etwas anpassen, wodurch es ihm schwerer fiel, "näher an die Vorderleute heranzukommen und zu überholen", sagt Oliveira weiter. "Es ist schade, dass wir nicht versuchen konnten, weiter nach vorne zu kommen."
In Anbetracht der fast 170.000 Fans, die an diesem Wochenende ins Murtal pilgerten, ist die Enttäuschung aber schnell verflogen. "Das Wochenende war super schön. Es ist immer cool, hier auf den Red Bull Ring zu kommen und vor den KTM-Fans zu fahren."
Der Triumphator von 2020 meint abschließend: "Ich bin froh, das Rennen beendet zu haben und einige Punkte mit nach Hause zu bringen. Aber natürlich sind wir nicht zufrieden und in Misano werden wir versuchen, ein besseres Ergebnis zu erzielen."