Der Weltmeister startet erstmals als Jung-Papa und büßt nach 21 Sonderprüfungen auf seinen VW-Markenkollegen aus Norwegen 40,3 Sekunden ein. Im WM-Klassement liegt der Franzose zur Halbzeit - sieben von 14 Rennen sind absolviert - mit 143 Punkten klar vor Teamkollege Mikkelsen (92 Zähler).
Tänak im Tal der Tränen
Ott Tänak wird zum tragischen Helden. Mit einem Vorsprung von 18,6 Sekunden auf Mikkelsen startet der Este in die 20. und vorletzte SP, doch einen Reifenschaden und ein Rückstand von 40,5 Sekunden auf den SP-Sieger Latvala kosten ihn seinen ersten Sieg in der WRC.
Auch das bisher beste Ergebnis seiner WRC-Karriere kann den Esten im Ziel nicht trösten. "Das ist überhaupt nichts wert. Wenn wir als Dritte in den letzten Tag gegangen wären... aber so? Das ist zu hart", erklärt ein völlig enttäuschter Tänak, der im Ziel in Tränen ausbricht und von Weltmeister Sebastien Ogier getröstet werden muss. Auch Mikkelsen, der den Pechvogel gemeinsam mit Ogier zur Siegerehrung trägt, hat Mitgefühl mit seinem Rivalen: "Für Ott tut es mir leid. Ich haben ihm vor der Prüfung gesagt, dass ich weiß, wie er sich fühlt. Mir ist das gleiche schon in Schweden passiert."
Mikkelson: "Es war wie Krieg und reine Glücksache"
Der Norweger jubelt beim Highspeed-Schotter-Spektakel über seinen zweiten WM-Erfolg. "Wir haben das ganze Wochenende lang gepusht und alles gegeben. Bei der vorletzten Prüfung war es wie im Krieg und reine Glückssache. Ein Wochenende, das ich nie vergessen werde", meint Mikkelsen, nachdem heftiger Regen die staubigen Schotterpisten in eine matschige Rutschpartie verwandelt hatte.
Ogier sichert sich vor Latvala und Neuville die vollen Punkte auf der Power-Stage.
Henning Solberg beendet die Rallye mit seiner Wiener Beifahrerin Ilka Minor im Ford Fiesta auf dem 15. Platz (+9 Minuten)