Österreichs einziges Team setzt auf prominente "Eis-Spione"
Die insgesamt 17 Sonderprüfungen (SP) über eine Gesamtlänge von 296 Kilometer führen die Teams aber wie gehabt in die französischen Seealpen. Charakteristisch für die "Königin unter den Rallyes" sind die unsicheren Witterungs- und Straßenverhältnisse: Von trockenem oder nassen Asphalt bis hin zu verschneiten und vereisten Gebirgspässen müssen die Piloten mit allen Unterlagen umgehen - bisweilen sogar in ein und derselben Prüfung.
Das macht speziell die Wahl der richtigen Reifen zu einer besonders schwierigen Aufgabe für die Fahrer und ihre Teams, die dafür extra im Vorhinein "Eis-Spione" auf die Strecke schicken, die ihnen über die Verhältnisse berichten. Österreichs einziges Team Johannes Keferböck mit Co-Pilotin Ilka Minor im Skoda Fabia Rally2 evo setzt auf die Dienste von Franz Wittmann junior und Bernhard Ettl, die einst als Duo erfolgreich bei der "Monte" im Einsatz waren.
Weltmeister Ogier: "Das wird richtig kompliziert für uns Fahrer"
"Das wird richtig kompliziert für uns Fahrer", meint Weltmeister Sebastien Ogier (Toyota GR Yaris Rally1). Der achtfache Weltmeister und achtmalige Sieger bei der "Monte" weiß: "Nur in den ersten Sekunden nach dem Start können wir die volle Leistung von über 500 PS nutzen. Danach muss ich beim Bremsen genug Ladung rekuperieren, um an strategisch wichtigen Stellen erneut elektrische Leistung abrufen zu können."
Die Rally1-Fahrzeuge werden in jeder Service-Pause extern aufgeladen. Damit können sie auf vorgeschriebenen Streckenabschnitten – zum Beispiel bei Ortsdurchfahrten – komplett elektrisch fahren. Das Einsetzen der Elektro-Power steuert komplett die Motorelektronik. Der Fahrer darf nicht manuell eingreifen, einen Push-to-Pass-Knopf wie in der Formel E gibt es nicht.
Das in Österreich und Deutschland gefertigte Hybrid-System ist nicht die einzige Neuheit der Rally1-Werksautos. Basis ist ab sofort nicht mehr die Rohkarosse eines Serienmodells. Stattdessen bildet das Rückgrat der Rally1-Boliden - ähnlich den Tourenwagen der früheren DTM - ein Gitterrohrrahmen, in dem nicht nur die rund 80 Kilogramm schwere Batterie des Hybrid-Systems einen Crash-geschützten Platz findet.
Der 47-jährige Loeb, der noch vor wenigen Tagen bei der Dakar in der arabischen Wüste im Einsatz war, wird den neuen Ford Puma (Bild oben) pilotieren. Auch auf den neunfachen Weltmeister und achtmalige Gewinner der "Monte" werden die Blicke der Fäns gerichtet sein.