Spiel 6 steigt in der Nacht auf Freitag in Cleveland. Noch nie konnte ein Team in den Finals einen 1:3-Rückstand wettmachen. Bei 32 Versuchen schafften es nur zwei Teams in ein siebentes Spiel.
Offensiver Schlagabtausch
Bei den Cavaliers rückt Kevin Love wieder anstelle von Richard Jefferson in die Starting Five, bei den Warriors ersetzt Andre Iguodala wie erwartet Green.
Die Hausherren verteidigen zunächst stark und ziehen angeführt von Klay Thompson auf 12:5 davon. LeBron James geht von Beginn an sehr aggressiv ans Werk und führt Cleveland schnell heran.
Beide Teams treffen hochprozentig, auf Seiten der Gastgeber Thompson und Steph Curry, bei den Cavs James, Kyrie Irving und J.R. Smith. Nach zwölf Minuten heißt es 32:29 für Golden State.
Thompson, James und Irving großartig
Cleveland legt zu Beginn des zweiten Viertels durch Jefferson und Irving einen 7:0-Run auf 36:32 hin. In der Folge entwickelt sich eine wahre Offensiv-Show.
Klay Thompson trifft und trifft, versenkt sechs Dreier in der ersten Hälfte und hält bereits zur Halbzeit bei seiner Serien-Bestleistung von 26 Punkten (18 im zweiten Viertel). Auf der Gegenseite nützt James das Fehlen von Green, wechselt Drives und Jump Shots ab und sammelt bis zur Pause 25 Zähler.
Irving trifft acht von zehn Würfen und hält bei 18 Punkten, Curry bleibt verhältnismäßig ruhig und scort bis zur Halbzeit 13. Offensiv kein Faktor ist Love (2 Punkte), was auch mit den vielen (erfolgreichen) Einzelaktionen der Cavaliers zusammenhängt.
Nach 24 Minuten heißt es 61:61. Diese 122 Zähler sind die meisten in einer ersten Final-Hälfte seit 1987.
Bogut out, Cavs ziehen davon
Kurz nach der Pause verlieren die Warriors Andrew Bogut, der sich nach einem Block gegen J.R. Smith am Knie verletzt. Gegen eine superkleine Aufstellung Golden States ziehen James, Irving und Co. auf 74:66 davon.
Die Cavs steigern sich in der Defense weiter und bauen ihre Führung auf elf Punkte aus. Die Warriors versuchen es mit Hack-a-Tristan-Thompson, doch der freiwurfschwache Big Man versenkt immerhin drei von sechs von der Linie.
Trotz Unkonzentriertheiten am Endes des Abschnitts gehen die Gäste mit einer 93:84-Führung in die letzte Pause, da Golden State die Wurfleistung aus der ersten Hälfte nicht halten kann.
James (36), Irving (29, 12/15 aus dem Feld) bzw. Klay Thompson (35) glänzen weiterhin.
Spiel | Heim | Auswärts | Termin/Score |
---|---|---|---|
1 | WARRIORS | Cavaliers | 104:89 |
2 | WARRIORS | Cavaliers | 110:77 |
3 | CAVALIERS | Warriors | 120:90 |
4 | Cavaliers | WARRIORS | 97:108 |
5 | Warriors | CAVALIERS | 97:112 |
*6 | Cavaliers | Warriors | 16./17. Juni, 3 Uhr |
*7 | Warriors | Cavaliers | 19./20. Juni, 2 Uhr |
Unglaublicher Irving, Warriors am Ende kalt
Curry eröffnet das Schlussviertel mit einem Dreipunkter, doch sofort übernehmen Irving und James wieder die Kontrolle. Ersterer ist es auch, der mit einem persönlichen 7:0-Run auf 109:96 für die Cavs stellt.
Der Point Guard hält zu diesem Zeitpunkt bei unglaublichen 17 Treffern bei nur 22 Versuchen aus dem Feld. Die Warriors treffen nach Seitenwechsel nur noch drei Dreipunkter bei 21 Versuchen und erzielen in den letzten sechseinhalb Minuten ein mickriges Pünktchen.
Thompson (11/20) und Iguodala (15, 6/13, 11 Rebounds, 6 Assists) weisen am Ende noch immer starke Stats auf, doch Curry (8/21, 5/14 Dreier) und Harrison Barnes (5, 2/14) können nicht überzeugen. Auch von der Bank kommt - abgesehen von der Energieleistung von Anderson Varejao - ungewohnt wenig.
Cavs-Coach Tyronn Lue gibt nur sieben Spielern mehr als drei Minuten Spielzeit. Neben James und Irving scort nur Smith (10) zweistellig, doch Tristan Thompson (6, 15 Rebounds) und auch Kevin Love (2, 1/5, 3 Rebounds) spielen durch ihren defensiven Einsatz wichtige Rollen. Nur dadurch können die Cavs mit ihrer großen Aufstellung gegen die vielseitigen Warriors bestehen.
Golden State, das in dieser Saison noch nicht ohne Green gewonnen hat, setzt seine Hoffnung auf die Rückkehr seines vielleicht wertvollsten Spielers in der Serie.