Hinter ihm liege eine ganze Reihe von Gesprächen mit Klub-Verantwortlichen, verriet Raimann. Das Interesse an dem Kraftpaket dürfte groß sein, zumal der Österreicher eine derzeit gefragte Position bekleidet.
Gespräche mit "einem Großteils der Organisationen"
Schon bei der Senior Bowl im Februar, einer Art All-Star Game für die College-Ligen, "hat man 32 Interviews mit Scouts, wo man erstmal über sich selber erzählt". Danach traf er beim NFL Combine Anfang März verschiedene Trainer, General Manager und Klub-Eigentümer, hatte in den folgenden Wochen Zoom-Interviews oder besuchte einzelne Teams vor Ort.
"Wenn man einmal fertig ist mit diesem ganzen Prozess, hatte man wirklich Vorgespräche mit sehr vielen Leuten und einem Großteil der Organisationen", erzählte Raimann. "Einen Großteil der Offensive-Line-Coaches kenne ich schon und eben auch relativ viele Head Coaches und Besitzer."
Ein Team, bei dem er am liebsten spielen würde, habe er nicht. "Ich lasse das alles auf mich zukommen."
Namenhafte Agentur als Ass im Ärmel?
Der Zwei-Meter-Mann wird seit Kurzem von der namhaften Agentur Rep1 Sports aus Los Angeles betreut, die vor allem im Football und Baseball dick im Geschäft ist.
Zu den bekanntesten Klienten zählen die Quarterbacks Jared Goff (Detroit Lions) und Carson Wentz (Washington Commanders). Beide wechselten in der jüngeren Vergangenheit ihr Team und sitzen dank des Verhandlungsgeschicks ihrer Agenten auf millionenschweren Verträgen.
Auch Receiver Cooper Kupp von Super-Bowl-Champion Los Angeles Rams gehört zum Kreis der betreuten Sportler. Der mittlerweile zurückgetretene Ben Roethlisberger vertraute der Agentur ebenfalls.
Kein Trip nach Las Vegas
Für die Lions hat Raimann eine gewisse Sympathie, da der Bundesstaat Michigan, in dem die Metropole Detroit liegt, in den vergangenen Jahren sein Ankerplatz in den USA geworden ist.
Zunächst spielte er als Austauschschüler im Örtchen Delton High-School-Football, danach ging es für vier Jahre an die Central Michigan University in Mount Pleasant. Dort verbringt er auch derzeit die meiste Zeit, bald kommen seine Eltern aus Österreich zu Besuch. "Ich war seit 2019 nicht mehr in Österreich", sagte Raimann.
In Michigan, so ist aktuell der Plan, wird Raimann auch den Draft verfolgen, und zwar mit der gesamten Familie bei seiner Freundin, mit der er schon seit einigen Jahren zusammen ist. Die Reise nach Las Vegas, wo die Talenteziehung in diesem Jahr stattfindet, tut er sich nicht an.
Draft "ist natürlich nur der Anfang"
Raimann könnte der erste Österreicher werden, der via Draft einen Platz bei einem NFL-Team ergattert.
"Für mich persönlich wäre das natürlich eine super Ehre, wenn das so funktioniert. Allerdings ist der Draft natürlich auch nur der Anfang und nicht das Endziel", erklärte er.
"Ich würde mich sicher in dem Moment freuen, aber danach geht es einfach weiter zum nächsten Ziel."