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Manning: "Ich verehre Football"

LAOLA1 Foto: ©

"Da ist etwas mit 18 Jahren. 18 ist eine gute Zahl und so höre ich heute mit Football auf."

Mit diesen Worten hat Quarterback-Legende Peyton Manning seine NFL-Karriere am Montag beendet.

Bei der rund 50-minütigen Pressekonferenz des zweifachen Super-Bowl-Champions sind alle Emotionen des 39-Jährigen zu sehen.

Seine Rede beendet Manning mit gebrochener Stimme: "Ich habe einen guten Kampf gekämpft, mein Football-Rennen beendet - und nach 18 Jahren ist es an der Zeit. Gott segne Football!"



General Manager und Broncos-Legende John Elway ("Er hat das Spiel revolutioniert") sowie Head Coach Gary Kubiak ("Peytons Anstrengungen nach seiner Rückkehr in der abgelaufenen Saison änderten das Schicksal des Teams") sprachen zuerst, ehe Manning das Podium in Denver erklomm.

Seine Rede dauerte rund zwölf Minuten (Hier im Original zu sehen und zu hören) und sorgte bei den Zusehern im UCHealth-Center wie vor den Bildschirmen für Gänsehaut.

Manning brachte die Leute aber auch mit Gags zu lachen, etwa auf Kosten seines Bruders: "Noch immer halte ich den Rekord für die meisten Interceptions in der Rookie-Saison. Ich bin mir nach wie vor sicher, dass ihn Eli gebrochen hätte, wenn er alle 16 Spiele gespielt hätte."



Doch da waren natürlich überwiegend diese berührenden Momente, als er etwa erzählte, wie Colts-Legende Johnny Unitas in seiner ersten Saison seine Hand schüttelte.

Er sagte ihm: "Peyton, bleib dran. Ich bin für dich. Und ich bin dran geblieben. Und ich hoffe, die alte Nummer 19 weiß da oben, dass ich dran geblieben bin und er vielleicht sogar etwas stolz ist." 

Da war sie erstmals, die gebrochene Stimme. Nicht zum ersten Mal an diesem Nachmittag in der Stadt des Super-Bowl-Siegers.




Der 39-Jährige, der in diesem Monat noch 40 wird, entschied sich eine Weile nach der Saison, die er mit dem Gewinn seiner zweiten Super Bowl beschloss, für das Karriereende.

"Ich dachte viel darüber nach, aber es war einfach die richtige Zeit." Was nun kommt, wisse er noch nicht: "Aber es wird mit Sicherheit spannend."

In seiner Rede bedankte sich Manning für die "kleinen" Dinge, wie etwa die Handschläge mit seinem Dauerrivalen Tom Brady oder das Steak nach dem Spiel im St. Elmo Steak House in Indianapolis.

"Vor allem werde ich aber die Fans vermissen."



Nicht vermissen wird Manning sicherlich die Anschuldigungen eines sexuellen Übergriffs in seiner Zeit als Mitglied des Teams der University of Tennessee.

Dieses Thema kam 20 Jahre - zufällig nach dem Gewinn der Super Bowl - wieder auf und wurde auch bei der Pressekonferenz thematisert.

Manning: "Es ist traurig, dass einige Leute die Wahrheit oder Fakten nicht verstehen. Ich habe das nicht getan, was behauptet wird. (...) Um Forrest Gump zu zitieren: Und das ist alles, was ich darüber sagen kann."



Manning ging aber an "einem besonderen Tag" mit einem Gag vom Podium.

"So, Omaha!"

Winkte und beendete seine Rücktritts-Pressekonferenz mit jenem Wort, das er bei seinen Audibles in seinen letzten Karriere-Jahren oftmals verwendete.

Der "Sheriff" ist in den Sonnenuntergang geritten. Und das im großen Stil.

 

Bernhard Kastler



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